01.08.2004 | Management
So führen Sie die klinischen Behandlungspfade in Ihrer Abteilung richtig ein!
Nachdem in den ersten beiden Teilen der Serie zu klinischen Behandlungspfaden die Beschreibung von Pfaden sowie die wichtigen Schritte der Vorbereitung und Erstellung beschrieben wurden, erfahren Sie heute, wie Sie die erstellten Pfade richtig in Ihrer Abteilung einführen.
Wie bereits bei den anderen Abschnitten sollten Sie auch hier in mehreren Schritten vorgehen:
Der erste Schritt bei der Einführung des klinischen Pfades besteht in seiner Bekanntgabe. Hierbei soll den Mitarbeitern ein Überblick über die Inhalte des Pfades gegeben werden. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die beteiligten Chefärzte ihr Einverständnis mit den Pfadinhalten dokumentieren und die Anwendung in ihrer Klinik verlangen. Nur wenn die einzelnen Abteilungsteams wissen, dass "ihr" Chef die Einführung des Behandlungspfades wünscht, ist mit einer hohen Akzeptanz zu rechnen.
Der Bekanntgabe schließen sich dann Schulungsmaßnahmen an. In kleinen Gruppen werden die Ärzte, Pflegepersonen und medizinischen Hilfspersonen über die geplanten Abläufe des Pfades informiert. Die Schulungen sollten von den Mitgliedern der Projektgruppe durchgeführt werden. Die Teilnehmer der einzelnen Schulungsgruppen können entweder aus einer der Abteilungen oder abteilungsübergreifend ausgewählt werden. Während die erste Vorgehensweise unter Umständen organisatorische Vorteile bietet, betont die zweite den fach- und abteilungsübergreifenden Charakter des neuen Therapiemanagements. Ebenso ist sowohl eine berufsgruppenspezifische als auch -übergreifende Zusammensetzung der Gruppen denkbar. Beide Fragen sollten von den örtlichen Gegebenheiten abhängig gemacht werden.
Inhalte der Schulung müssen neben dem geplanten Ablauf von Diagnostik und Therapie die Leitlinien sein. Eine intensive Einarbeitung in die Dokumentation des Behandlungspfades sollte ebenfalls erfolgen. Im Interesse der Annahme des Pfades sollte hier auch auf mögliche Dokumentationserleichterungen in anderen Bereichen hingewiesen werden. Den Ein- und Ausschlusskriterien für die Zuweisung eines Patienten zu dem Pfad ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Jeder Patient, der ohne entsprechende Indikation in den Pfad aufgenommen wird, kann unter Umständen Schaden nehmen. Auch die Abbruchkriterien für die Behandlung gemäß Pfadvorgaben müssen jedem ärztlichen Mitarbeiter bekannt sein. Die Verantwortung gegenüber dem Patienten verlangt es, bei Besonderheiten im Verlauf sofort adäquat zu reagieren und die Therapie den veränderten Umständen anzupassen. Hierzu ist die exakte Kenntnis der Kriterien, bei denen ein Abweichen vom geplanten Ablauf gefordert wird, unabdingbar.
Bei der Einführung der ersten Behandlungspfade in einem Krankenhaus kann es angezeigt sein, zunächst einen Teilpfad einzuführen. Dieses von Roeder angeregte Vorgehen vermeidet es, die Beteiligten in der Startphase der Einführung eines komplexen Pfades zu überfordern.
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