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  • 06.01.2009 | Mitarbeitermanagement

    Wie Sie als Chefarzt die Einstellungspolitik aktiv mitgestalten

    von Cornelia Harms-Schulze, CHS Personaltraining und -beratung, Bremen

    Obwohl von Ihrer Führung als Chefarzt viel abhängt, wird für die Qualifizierung und Entwicklung Ihrer Führungsqualitäten bis heute wenig getan. In vielen Fällen kommen Ihnen zwar Ihre Erfahrungen als Oberarzt zur Hilfe. Aber: Waren Sie damals stets mit Ihrem Chefarzt einer Meinung?  

     

    Wie ist es Ihnen in der Zwischenzeit ergangen? Haben Sie sich Ihre damalige Kritik zu Herzen genommen und machen Sie heute alles anders? Oder finden Sie, dass Ihr Chef damals doch Recht hatte, und verfahren Sie genauso, wie er es Ihnen vorgemacht hat? Was tun Sie, um Ihren ärztlichen Mitarbeitern besser zu vermitteln, was Ihrem damaligen Chef nicht gelungen ist? Steht Ihre Ausbildung zum Mediziner in ihrer Intensität in einem vernünftigen Verhältnis zu Ihrer Ausbildung als Chef? Fragen über Fragen! Dieser Beitrag gibt Ihnen hierauf die richtigen Antworten und zeigt Ihnen neue und andere Perspektiven im Umgang mit Ihren ärztlichen Mitarbeitern auf.  

    Die aktive Einstellungspolitik

    Der Konkurrenzkampf zwischen Kliniken um Patienten hat ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen. Daher ist eine aktive Einstellungspolitik heute noch wichtiger als früher. Auch die Gewinnung von Ärzten gerät immer mehr zu einem Hindernislauf. Nach dem „Krankenhaus-Barometer 2008“ können derzeit rund 4.000 ärztliche Stellen in den Krankenhäusern nicht besetzt werden. Hatten 2006 noch gut 28 Prozent der Kliniken Probleme bei der Besetzung offener Arztstellen, so klagen darüber inzwischen 67 Prozent. Diese Situation erfordert eine aktive Einstellungspolitik, die aus zwei Teilen besteht: Der eine ist der Ruf der Klinik - den Sie mit Ihrer Arbeit beeinflussen - und der potentielle Bewerber entweder anlockt oder abstößt. Der andere Teil beginnt beim Einstellungsgespräch.  

    Wachsen in der Krise

    Die schwierigen ökonomischen Bedingungen des Klinikalltags gelten praeter propter für alle Krankenhäuser. Und dennoch unterscheiden sich Kliniken in ihrer Kultur und Atmosphäre erheblich. Der Ruf einer Klinik hängt nur bedingt von rein wirtschaftlichen Kriterien ab. Das hat mit den Menschen zu tun, die dort arbeiten, mit ihren Beziehungen und Dynamiken zueinander. Und da haben Kliniken bei aller Verschiedenartigkeit ihrer Mitarbeiter doch eine jeweils charakteristische, fast homogene Ausstrahlung. Nicht zuletzt schlägt sich in vielen Kliniken der Geist ihres Chefarztes nieder. Das bedeutet für Sie nicht nur eine hohe Verantwortung, sondern auch große Chancen: