01.06.2005 | Projektmanagement, Teil 1
Das Projektmanagement im Krankenhaus – die Vorgehensweise im Überblick
Der zunehmende Neuerungsdruck in deutschen Krankenhäusern hat in den letzten Jahren zu vielen – teils umfangreichen – Änderungen geführt. Oft sind hierbei größere Projekte umgesetzt worden. So wurden beispielsweise in vielen Häusern zentrale Aufnahmestationen geschaffen, OP-Bereiche reorganisiert, Zertifizierungen angestrebt oder ambulante Operationszentren eingerichtet.
Wichtige Rolle des Chefarztes
Mit Sicherheit werden auch in Zukunft vermehrt kleinere und größere Projekte in den deutschen Kliniken abgewickelt. Der Chefarzt wird hierbei eine wichtige Rolle einnehmen – zum Beispiel als Auftraggeber und beinahe immer als Beteiligter mit eigenen Interessen und speziellen Anforderungen an das Projekt. Er sollte daher über solides Basiswissen im Projektmanagement verfügen, um die Abläufe beobachten und bei Fehlentwicklungen frühzeitig im Sinne seiner Klinik intervenieren zu können. In diesem ersten Teil unserer dreiteiligen Beitragsserie zum Projektmanagement zeigen wir die konkrete Vorgehensweise auf.
Wann spricht man von einem Projekt?
Der Begriff Projekt wird im allgemeinen Sprachgebrauch oft für alle möglichen kleineren oder größeren Aufträge benutzt. Ein klassisches Projekt weist jedoch folgende spezifische Eigenschaften auf:
- Es ist fachlich und organisatorisch komplex, das heißt: Es unterscheidet sich deutlich von einfachen Alltagstätigkeiten.
- Es existieren eindeutige Zielvorgaben: Der Erfolg bzw. Misserfolg eines Projektes lässt sich am Ende eindeutig feststellen.
- Die Aufgabe ist einmalig, es handelt sich also nicht um eine Routinetätigkeit.
- Die zur Verfügung stehenden Ressourcen sind begrenzt: Ein Kostenrahmen wird zu Beginn festgelegt.
- Anfang und Ende sind festgelegt: Ein Projekt ist immer befristet, der Zeitrahmen wird vereinbart und festgeschrieben.
- Es ist interdisziplinär: Unterschiedliche Berufs- und Fachgruppen müssen zusammenarbeiten, um das gewünschte Ziel zu erreichen.
- Es ist hierarchieübergreifend: Die benötigten Mitarbeiter kommen oft aus unterschiedlichen Abteilungen und Hierarchiestufen.
- Es beinhaltet Risiken: Der Ausgang eines Projekts ist ungewiss.
- Es bringt meist eine Innovation: Klassische Projekte haben einen hohen Neuigkeitsgrad.
Die unterschiedlichen Projektarten
Nach der Art werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte von Organisationsprojekten und Investitionsprojekten unterschieden. Im ersten Fall kann es sich zum Beispiel um die Entwicklung eines neuen Therapie- oder Diagnoseverfahrens handeln. Typisch ist bei diesen Projekten, dass zu Beginn die Ziele oft sehr unkonkret vorliegen und sich erst im weiteren Verlauf der Entwicklung endgültig herausstellen. Typische Organisationsprojekte sind etwa die Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems in einer Klinik oder die Planung eines Kongresses. Bei Investitionsprojekten kann es sich beispielsweise um die Anschaffung eines neuen Großgeräts oder ein Neubauvorhaben handeln.
Die Projektziele
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