· Fachbeitrag · Interview
„Auch Ärzte geraten an ihre Belastungsgrenze“
| Dr. med. Peter Weyland ist Allgemeinmediziner und Psychoanalytiker. Seit 1979 ist er ambulant als ärztlicher Psychotherapeut tätig, seit 1995 behandelt er Menschen mit Krebs. Sein Buch „Das psychoonkologische Gespräch“ ist kein medizinisches Lehrbuch. Es liest sich vielmehr wie eine Reportage, in der Ärzte und Patienten gleichermaßen zu Wort kommen. Worauf es im psychoonkologischen Gespräch ankommt, erläutert Dr. Weyland im Interview. Die Fragen stellte Ursula Katthöfer ( www.textwiese.com ). |
Frage: In Ihrem Buch nimmt das Erstgespräch sehr breiten Raum ein. Warum?
Antwort: Im Erstgespräch werden die Weichen gestellt. Ich rede darin nicht über Symptome, sondern frage den Patienten nach seiner Belastung: Was ist für Sie am schlimmsten? Woher nehmen Sie die Kraft? Der Patient erhält auf seine Antworten eine würdigende Rückmeldung. So lässt sich in der kurzen Zeit von 15 bis 20 Minuten eine hilfreiche Beziehung aufbauen. Wichtig ist, den Patienten nicht zu pathologisieren. Denn oft fühlen Patienten sich stigmatisiert. Sie denken: „Erst Krebs, jetzt auch noch eine Neurose.“ So etwas darf nicht passieren. Ihre Belastung ist angesichts der Krebserkrankung ganz normal.
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