· Nachricht · Krankenhaushygiene
BARMER Krankenhausreport 2021: mehr nosokomiale Infektionen während erster Coronawelle
| Während der ersten Coronawelle ist das Risiko nosokomialer Infektionen im Krankenhaus um etwa 20 Prozent gestiegen: Infizierten sich in den Jahren 2017 bis 2019 rund 5,6 Prozent der stationären Patienten mit Krankenhauskeimen, stieg dieser Wert Anfang 2020 auf 6,8 Prozent. Das geht aus dem BARMER Krankenhausreport 2021 hervor. |
Nach Angaben des Reports infizierten sich während der ersten Coronawelle etwa 34.000 Personen mehr als sonst mit Krankenhauskeimen und die Infektion forderte zwischen 600 und 1.300 Todesopfer mehr. Mögliche Gründe sehen die Autoren in einem höheren Anteil medizinischer Notfälle und schwerwiegender Eingriffe sowie in älteren und weniger widerstandsfähigen Patienten sowie in „mentalen und körperlichen Belastungen, die Hygieneversäumnisse nach sich gezogen haben könnten“. BARMER-Chef Christoph Straub möchte diese Erkenntnisse nicht als Kritik am Krankenhauspersonal verstanden wissen, forderte aber Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Krankenhaushygiene (z. B. mehr Kontrollen durch den öffentlichen Gesundheitsdienst, verstärkte Investitionen der Länder in Sicherheitsschleusen und Isolierzimmer, eine gemeinsame Hygienerichtlinie von G-BA und RKI sowie die Abbildung nosokomialer Infektionen in der Codierung).
Quelle
- Augurzky, Boris et al.: BARMER Krankenhausreport 2021. Krankenhausinfektionen während der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020. Berlin 2021; online unter iww.de/s5335