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  • · Fachbeitrag · Qualitätssicherung

    „Die MMK spiegelt die Kultur im Haus wider!“

    | Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen (MMK) sollen helfen, Fehler im System zu erkennen, die Patienten schaden können. Es geht dabei nicht um Schuldzuweisungen an Einzelne. Wird die MMK konstruktiv geführt, liefert sie wertvolle Hinweise und dient auch der Mitarbeiterführung. Viele Chefärzte halten ihre MMK für verbesserungsfähig, wissen aber nicht, wie sie das genau angehen können. Der wissenschaftliche Leiter der Stiftung Patientensicherheit Schweiz befasst sich intensiv mit dem Thema. Mit Prof. Dr. David Schwappach, MPH, sprach Medizinjournalistin Dr. med. Martina Frei. |

     

    Frage: Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen werden mittlerweile an vielen Kliniken abgehalten. Der Entwurf des neuen Krankenhausgesetzes in Niedersachsen sieht sie nun sogar verpflichtend vor. Damit reagiert der Gesetzgeber dort auch auf den Fall des verurteilten Krankenpflegers Nils H., der Patienten tötete. Wie läuft eine MMK ab, Herr Prof. Schwappach?

     

    Antwort: Meist nehmen 10 bis 20 Ärzte und Pflegende aller Hierarchiestufen daran teil, um bei Patienten mit unerwartet schlechtem Ausgang gemeinsam im Gespräch „auf Spurensuche“ zu gehen: Wie kam es dazu, was könnten wir für die Zukunft besser machen? Da können viele Beteiligte etwas beisteuern und davon lebt die MMK. Wenn es gut läuft, ist eine solche Konferenz etwas vom Wertvollsten für eine Klinik, das es gibt. Die jüngeren Kollegen lernen dabei von den erfahreneren, die Konferenz eint das Team. Wichtig ist, dass alle Seiten zu Wort kommen, dem anderen zuhören und sich auf dessen Perspektive einlassen.