· Fachbeitrag · Teamkommunikation
Streit im OP: Geschlechterverteilung entscheidet
| US-Forscher haben 200 Operationen beobachtet, um herauszufinden, in welchen Konstellationen es im Operationssaal am häufigsten kracht. Ein wichtiger Faktor ist die Geschlechterverteilung im Team. |
Missstimmung äußert sich meist in milderen Zeichen
Von 2014 bis 2016 beobachteten die Wissenschaftler die sozialen Interaktionen bei insgesamt 200 Operationen an drei US-Kliniken. Sie bewerteten das Verhalten aller Personen im Raum als Kooperation, Konflikt oder keines von beidem. Als Konflikt galten auch Lästerei oder Gesten mangelnden Respekts wie Augenrollen. Von den 6.348 beobachteten Interaktionen stuften die Wissenschaftler 59 % als kooperativ ein und nur 2,8 % als Konflikt (bei 69 Eingriffen). Viermal eskalierten die Konflikte so, dass z. B. Instrumente hingeknallt wurden. Meist aber zeigte sich die Missstimmung in milderen Zeichen wie kurz angebundenen Bemerkungen.
Die meisten Reibereien bei männlichem Operateur mit männlichem Team
Ziel solle nicht unbedingt sein, Konflikte im OP-Saal zu vermeiden, sondern dafür zu sorgen, dass sie nicht eskalierten, raten Laura Jones von der Emory University in Atlanta und ihre Kollegen. War der Operateur ein Mann und das restliche Team überwiegend weiblich, verliefen 1,16 % der Interaktionen konfrontativ. Bestand das Team um den männlichen Operateur dagegen überwiegend aus Männern, gab es in 4,01 % der Fälle Reibereien. Dasselbe galt umgekehrt, wenn eine Frau operierte, allerdings waren die Effekte dort schwächer.
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