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  • · Fachbeitrag · Therapiesicherheit

    MDS-Jahresstatistik 2020: Die meisten Behandlungsfehlervorwürfe betreffen operative Eingriffe

    von RA, FA MedR Dr. Rainer Hellweg, Hannover

    | Zwei Drittel der von Patientenseite erhobenen Behandlungsfehlervorwürfe betreffen Behandlungen in der stationären Versorgung. Das geht aus der Begutachtungsstatistik 2020 des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) hervor (siehe weiterführenden Hinweis). Von den Fachgebieten lagen wie in den Vorjahren Orthopädie und Unfallchirurgie deutlich vorn. Das muss aber nicht heißen, dass dort auch die meisten Kunstfehler passieren. |

    Etwa 14.000 Gutachten erstellt der MD pro Jahr

    Die Gesamtzahl der vom MD vorgenommenen ärztlichen Begutachtungen zu Behandlungsfehlervorwürfen liegt seit Jahren auf einem gleichbleibenden Niveau bei etwa 14.000 Fällen pro Jahr bundesweit. Im Jahr 2020 wurden 14.042 Gutachten zu von Patienten vermuteten Behandlungsfehlern erstellt. Aber nur in jedem vierten Fall wurde ein Fehler bestätigt und ein Schaden festgestellt, in jedem fünften Fall war der Fehler ursächlich für den Schaden. Eine grafische Aufschlüsselung der gutachterlichen Ergebnisse finden Sie online unter iww.de/s5878 sowie auf Seite 9 der Begutachtungsstatistik.

    Welche Fehler passieren am häufigsten?

    Knapp zwei Fünftel der 4.099 festgestellten Fehler (38,6 Prozent) beruhen darauf, dass eine indizierte diagnostische oder therapeutische Maßnahme nicht vorgenommen wurde. Weitere knapp zwei Fünftel (39,3 Prozent) bestehen darin, dass eine Maßnahme fehlerhaft durchgeführt wurde. In deutlich weniger Fällen bestand der Kunstfehler darin, die falsche Behandlungsmaßnahme einzuleiten (9,4 Prozent) oder die Maßnahme zu spät durchzuführen (12,1 Prozent). Grafik über die Fehlerarten auf Seite 26 der Begutachtungsstatistik.