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  • · Fachbeitrag · Personal

    Mitarbeiter richtig und sinnvoll kritisieren

    | Wer Mitarbeiter effektiv führt, muss Abläufe planen, Prozesse steuern, Ziele vereinbaren und kontrollieren. Dazu gehört, die Mitarbeiter zu informieren, zu motivieren und zu fördern, an sie Aufgaben zu delegieren und ihnen ein Feedback zu geben. Das Feedback schließlich umfasst das Beurteilen, das Anerkennen und das Kritisieren. Doch gerade mit Kritik tun sich die meisten Menschen schwer ‒ ob sie diese nun einstecken müssen oder selbst Kritik üben möchten. |

    Kritik ist nicht gleich Mobbing

    Schnell können sich Chefärzte dem Verdacht ausgesetzt sehen, einen einzelnen Mitarbeiter zu mobben, wenn dieser schärfer kritisiert wird als andere oder wenn er eine unpopuläre Aufgabe erhält. Problematisch wird dies, wenn der betroffene Mitarbeiter mit einer Klage droht. Die Landgerichte (LG) Berlin (Az: 16 Sa 2280/03) und Schleswig-Holstein (Az: 3 Sa 542/03) haben jedoch entschieden, dass (unzulässiges) Mobbing und (erlaubte) autoritäre Führung voneinander zu unterscheiden sind. Für den Mobbing-Vorwurf muss der klagende Mitarbeiter den Nachweis führen, dass der Arbeitgeber bösartig motiviert war und dass ihm durch dieses Verhalten und die autoritäre Führung ein gesundheitlicher Schaden entstanden ist.

    Kritik ist nicht autoritäre Führung

    Ebenso wenig ist Kritik per se autoritäre Führung. Der Umgang mit uneinsichtigen Mitarbeitern, die sich klaren Vorgaben des Chefs entziehen und immer wieder dieselben Fehler machen, ist schwierig. In solchen Fällen sollten Sie ein klärendes Gespräch mit dem betreffenden Mitarbeiter suchen, in dem Sie ihm deutlich machen, dass Sie als Chefarzt die fachliche Verantwortung haben und alle Angestellten Ihre Anweisungen zu befolgen haben.