· Fachbeitrag · Nachfolgeregelung
Die fünf häufigsten Fehler bei der Nachfolge - und wie sie vermieden werden können
von Alexander Jost, Vorstand der Jost AG, Lauf
| Die Nachfolgeregelung für die eigene Kanzlei ist neben der Gründung oder dem Kauf eines der zentralen strategischen Projekte. Dennoch wird ihm oft nicht die Beachtung geschenkt, die notwendig wäre, um einen reibungslosen Übergang und einen maximalen Erlös zu erzielen. Der größte und häufigste Fehler, den Steuerberater begehen, ist, dass sie zu spät mit dem Projekt Nachfolge starten. Daneben verfolgen sie es oft nicht mit der erforderlichen Professionalität, kommunizieren mangelhaft, wählen den falschen Nachfolger oder vernachlässigen die überleitende Tätigkeit. Das muss nicht sein. |
Fehler 1: zu später Start
Wenn Steuerberater sich erstmals mit dem Gedanken tragen, dass es vielleicht an der Zeit wäre, sich auf die Suche nach einem Nachfolger zu machen, sind sie oftmals schon jenseits der sechzig - manchmal sogar schon weit darüber hinaus. Dies ist insofern kritisch, als dass vor einer Übertragung oder Veräußerung eine ganze Reihe von Veränderungen in der Kanzlei eingeleitet werden muss, schließlich soll „die Braut hübsch gemacht“ werden.
Umzusetzende Veränderungen
Zu den umzusetzenden Veränderungen zählen eine Optimierung der Prozesse und gegebenenfalls die Investition in eine moderne Infrastruktur auf der Höhe der Zeit. Ganz wesentlich ist es auch, den eigenen Mandantenstamm kritisch zu hinterfragen: Wie alt sind die Mandanten? Spiegeln sie im Durchschnitt das (fortgeschrittene) Alter des Chefs wider? Dann ist es an der Zeit, neue Mandate zu akquirieren und den Bestand zu verjüngen. Bei einem Verkauf ist der Mandantenstamm Wertparameter Nummer eins. Von ihm hängt ganz unmittelbar der Verkaufserlös ab. Selbstverständlich muss der kritische Blick auch der Kostenstruktur der Kanzlei gelten. Höher als 45 % sollte die Personalkostenquote nicht liegen. Insgesamt ist eine Rendite von 35 % Pflicht. Wer darunter liegt, muss dringend Veränderungen in Gang setzen, sofern er nicht Abstriche beim Erlös in Kauf nehmen will.
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