· Fachbeitrag · Honorarrecht
Genehmigungsrisiko kann zum Honorarrisiko werden
| Erkennt ein Architekt, dass die Planung oder Teile der Planung nicht genehmigungsfähig sind, muss er den Auftraggeber davon in Kenntnis setzen. Unterlässt er das, besteht die Gefahr, dass er dem Auftraggeber die Aufwendungen erstatten muss, die sich dieser bei entsprechender Beratung erspart hätte. So lautet das Fazit einer Entscheidung des OLG München. |
Im vorliegenden Fall hatte der Architekt eine 43 cm zu hohe First- und Traufhöhe geplant. Eine Ausnahmegenehmigung durch die Bauaufsichtsbehhörde war nicht in Aussicht gestellt geworden. Damit entsprach die Entwurfsplanung nicht dem öffentlichen Baurecht. Der Bauherr, der noch keine Kenntnis von der unüberwindbaren Genehmigungshürde hatte, hatte kurz vor Bekanntwerden des Mangels einen Landschaftsarchitekten mit der für den Bauantrag notwendigen Freiflächenplanung beauftragt. Diese Planungsleistungen (Honorarwert: 6.152,12 Euro) waren nutzlos, sodass sie vom Planer zu erstatten waren (Urteil vom 8.11.2011, Az. 9 U 1576/11; Abruf-Nr. 120203).
PRAXISHINWEISE | Es gibt zwei Fallkonstellationen, bei denen die Genehmigungsfähigkeit möglicherweise nicht gegeben ist:
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