01.12.2006 | Ein Erfahrungsbericht

Die Einführung eines Führungs- und Vergütungsmodells im Ingenieurbüro

von Margarete Finkenberger, Gesellschafterin GN Bauphysik, Finkenberger + Kollegen Ingenieurgesellschaft mbH, Stuttgart

Die Stuttgarter Ingenieurgesellschaft GN Bauphysik führt Beratungsleistungen im Bereich der Bauphysik durch und beschäftigt insgesamt 10 Mitarbeiter. Auch wir verspüren verschärften Wettbewerbsdruck und ein sich ständig veränderndes Marktumfeld. Um sich diesen Herausforderungen stellen zu können, ist es wichtig, Controllingmaßnahmen zu ergreifen, die gesamte Organisation und auch die Personalentwicklung auf den Prüfstand zu stellen und erforderlichenfalls geeignete Maßnahmen zu treffen.  

Erfolgsbeteiligung als Baustein einer Büroneujustierung

Ein wesentlicher Baustein einer erfolgreichen Zukunftsstrategie sind die Mitarbeiter. Um Motivation und Identifikation der Ingenieurkollegen zum Büro zu steigern, müssen die Mitarbeiter sich als „Mitunternehmer“ begreifen.  

Um dieses Ziel zu erreichen, wurde von der Geschäftsführung nach Wegen gesucht, die langjährigen im Büro beschäftigten Ingenieurkollegen am „Erfolg“ zu beteiligen, ohne eine direkte Kapitalbeteiligung vorzunehmen. Eine solche schied aus mehreren Gründen aus (unter anderem Erfahrungen aus dem Ausscheiden eines Gesellschafters, Größenordnung und Mitarbeiterstruktur des Ingenieurbüros).  

Bestehendes Vergütungsmodell nicht mehr auf der Höhe der Zeit

Das bestehende Vergütungsmodell beinhaltete bei den Ingenieuren ein Festgehalt und eine Umsatzbeteiligung, die ab einer bestimmten Betriebszugehörigkeit gewährt wurde. Dieses Modell war mit der Zeit problematisch geworden, weil Auftraggeber von uns (bzw. den entsprechenden Mitarbeitern) eine immer größere Servicebereitschaft abfordern und wir gleichzeitig auch die Qualität der Leistungen verbessert haben. Dadurch ergab sich im Büro eine Schieflage derart, dass die serviceorientierten Mitarbeiter gegenüber den umsatzorientierten Mitarbeitern benachteiligt waren.