· Fachbeitrag · Planungsleistungen
Madaster: So profitieren Planungsbüros von der Online-Plattform für die Circular Economy
von Dr. Patrick Bergmann, Geschäftsführer Madaster Germany GmbH, Berlin
| Das Fazit der Klimakonferenz COP26 in Glasgow war klar: Die globale Erderwärmung in diesem Jahrhundert auf 1,5 Grad zu begrenzen, muss weiter das Ziel sein. Deutschland strebt die Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 an. Um sie einzulösen, wird es ganz wesentlich auf die Bau- und Immobilienwirtschaft ankommen. Ein wichtiger Hebel ist dabei das Thema Recycling bzw. Circular Economy. Erfahren Sie nachfolgend am Beispiel „Madaster“, wie Materialdatenbanken diesen Prozess voranbringen können. |
Nachhaltigkeit als Herausforderung für die Bauwirtschaft
Bisher stammen im Bauwesen nur magere zwölf Prozent der Werkstoffe aus Recycling; der Anteil von direkt wiederverwendeten Bauteilen ist verschwindend gering. Gerade im Bau ist also eine konsequente Kreislaufwirtschaft notwendig. Sie setzt voraus, dass die in den Gebäuden eingesetzten Materialien von vornherein so gestaltet sind, dass sie chemisch unbedenklich, sortenrein trennbar und vollständig recycelbar wären. Doch derzeit entspricht ein Großteil der Produkte noch nicht dieser Anforderung ‒ und über allzu viele Materialien, die in Bestandsgebäuden verbaut sind, fehlen schlicht alle notwendigen Informationen. Wie genau ist die Beschichtung der Türen aufgebaut? Womit wurde das Holz behandelt? Was steckt in der Dämmschicht?
Häufig zögern die Hersteller der Produkte, genaue Angaben zu ihren Materialien zu machen, um ihre Wettbewerbsvorteile nicht zu gefährden. Wo es Produktpässe bereits gibt, liegen sie in den unterschiedlichsten Formaten und Informationstiefen vor ‒ und enden nur allzu häufig in den Akten, um spätestens beim zweiten Eigentümerwechsel vergessen zu sein. So bleibt im Fall eines Rückbaus häufig nur, den Großteil der Baustoffe als potenziell gesundheits- und/oder umweltschädlich zu behandeln und alles kostspielig zu entsorgen. Materialien, die kostspielig und energieaufwendig hergestellt wurden, enden als Abfall, nur weil im Lauf ihrer Nutzung die Kenntnis ihrer genauen Beschaffenheit verloren ging.
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