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  • · Fachbeitrag · Finanzierung

    „Mind the Gap“: So finanzieren Sie über Förderprogramme Büronachfolge und -wachstum

    von Dipl.-Wirtsch.-Ing. Michael D. G. Wandt, Direktor Fördermittelmanagement, WABECO Fördermittelberatung BDU, Reiskirchen

    | Wer schon einmal in London mit der U-Bahn unterwegs war, kennt die Durchsage „Mind the Gap“. Sie warnt vor der unsichtbaren Lücke zwischen Bahnsteig und Zug. Ein ähnliches Phänomen erleben Planungsbüros bei der Finanzierung von Investitionen: Die Lücke zwischen Eigenkapital, Sicherheiten und tatsächlichem Finanzierungsbedarf. Besonders bei Büro-nachfolgen ist diese Lücke oft größer als gedacht. Seit dem 12.12.2024 gibt es aber ein neues Kfw-Förderprogramm, das diese Finanzierungslücke schließen kann. PBP stellt es Ihnen anhand von zwei Musterfällen vor. |

    Szenario 1: Finanzierung der Büronachfolge

    Felix Fischer plant die Übernahme des Planungsbüros seines ehemaligen Chefs zu einem Kaufpreis von 1,5 Mio. Euro. Ihm standen 100.000 Euro Eigenkapital zur Verfügung, jedoch deckte der Beleihungswert der Vermögenswerte des Büros lediglich 320.000 Euro ab. Damit ergab sich eine Finanzierungslücke von 1,08 Mio. Euro, für die die Bank zusätzliche Sicherheiten oder private Bürgschaften verlangte.

     

    Durch das neue ERP-Förderprogramm konnte Herr Fischer diese Lücke schließen. Er erhielt zunächst einen ERP-Förderkredit für Nachfolge in Höhe von 500.000 Euro. Der verbleibende Betrag von 580.000 Euro wurde durch einen weiteren Förderkredit gedeckt, der mit einer öffentlichen Ausfallbürgschaft von 80 Prozent abgesichert war. Dies reduzierte die Haftung der Bank auf 116.000 Euro (= 7,7 Prozent der gesamten Investition). Im Ergebnis konnte Herr Fischer die Finanzierung realisieren, ohne zusätzliche private Sicherheiten einbringen zu müssen.