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  • 01.02.2005 | Vermögensaufbau

    Der private Liquiditäts- und Risikostatus

    von Dirk Farkas-Richling, Freiburg und StB Dipl.-Finw. Wolfgang Staab, Dormagen

    Freiberufler neigen in privaten Finanzfragen oftmals dazu, ihre Risiken nur unzureichend abzusichern. Zudem werden keine ausreichenden Vorsorgemaßnahmen für eventuelle Liquiditätsengpässe getroffen. Finanzielle Schieflagen im privaten Finanzbereich werden oft durch einen erhöhten Liquiditätsabfluss aus der eigenen Praxis kompensiert. Damit der Freiberufler frühzeitig Fehlentwicklungen erkennen kann, sollte ein persönlicher Liquiditäts- und Risikostatus erstellt werden. Die Auswertungen dienen als wirksames Frühwarnsystem und ergänzen innerhalb der privaten Finanzplanung die private Vermögensbilanz und die Vermögensstrukturanalyse (vgl. Farkas-Richling/Staab, PFB 04, 157 ff.). Nachfolgend werden die Funktionsweisen von Liquiditäts- und Risikostatus für den privaten Finanzbereich des Freiberuflers dargestellt. 

    1. Liquiditätsstatus

    Der Liquiditätsstatus ist eine „persönliche Gewinn- und Verlustrechnung“. Es werden die Ein- und Auszahlungsströme des Privathaushalts während eines bestimmten Zeitraumes gegenübergestellt, sodass die private Liquidität i.S. einer Cash-Flow-Analyse ermittelt wird.  

     

    Beispiel einer Einnahmen- und Ausgabenrechnung zum 31.12.04

    Einnahmen im Jahr 2004 

    Ausgaben im Jahr 2004 

    A. 

    Immobilien 

    ETW vermietet 

     

    9.600 

    A.  

    Immobilienkosten  

    Haus (selbstgenutzt) 

    ETW (vermietet) 

    14.000 

    B. 

    Versicherungen 

    B. 

    Versicherungen 

    Kapitalversicherungen  

    120 

    8.400 

    C.  

    Wertpapiere 

    600 

    C. 

    Geld & Wertpapiere 

    Bausparvertrag 

     

    2.400 

    D.  

    Beteiligungen 

    geschl. Immobilienfonds  

    Zahnarztpraxis 

     

    5.000 

    120.000 

    D. 

    Beteiligungen 

    5.000 

    E. 

    Sonstige Vermögenswerte 

    2.000 

    E. 

    Sonstige Vermögenswerte 

    2.000 

    F. 

    Personale Einnahmen 

    Kindergeld 

     

    1.848 

    F. 

    Personale Ausgaben 

    Lebenshaltung 

    Krankenversicherung 

    Risiko-Lebensversicherung 

    Berufsunfähigkeitsversicherung 

    Hausratversicherung 

     

    35.000 

    3.000 

    400 

    2.100 

    796 

    Gesamteinnahmen 

    139.048 

    Gesamtausgaben 

    73.216 

     

     

    Steuerzahlung 

    Liquiditätsüberschuss 

    Summe 

    36.254 

    29.578 

    139.048 

     

     

    Die für das Beispielsjahr 2004 erhobenen Ein- und Auszahlungsströme werden auf die weiteren Jahre des gesamten Planungszeitraumes fortgeschrieben (Planungstechnik). Veränderungen der Einnahmen und Ausgaben werden dabei berücksichtigt. So fließen in die Planungsrechnung mögliche Veränderungen ein, wie z.B., steigende Mieterträge oder Versicherungsprämien, der prognostizierte Erlös einer Praxis im Veräußerungsfall sowie die daraus resultierenden Steuerabflüsse und der gleichzeitige Fortfall der laufenden Praxiserträge. Mit Hilfe dieser Planungstechnik können drohende Liquiditätsunterdeckungen vorausschauend identifiziert werden.