· Nachricht · Mundgeruch
Wohin gehen mit Halitosis? Das wissen noch immer viele Patienten nicht!
| Bei den Ärzten und Patienten in der Schweiz ist die Ansicht immer noch weit verbreitet - und in Deutschland und Österreich wird es nicht anders sein -, dass pathologische Veränderungen des Gastrointestinaltraktes der Grund für Halitosis sind. Dies zeigt sich in einer Befragung der Universität Basel unter jeweils rund 150 Hausärzten, HNO-Ärzten, Zahnärzten und Dentalhygienikerinnen. |
46,7 Prozent der HNO-Ärzte gaben an, jährlich 11 bis 100 Patienten mit Halitosis zu betreuen. Im Gegensatz dazu behandeln 53,0 Prozent der Dentalhygienikerinnen und 53,3 Prozent der Zahnärzte gar keine Halitosispatienten und 38,9 Prozent der Dentalhygienikerinnen sowie 39,3 Prozent der Zahnärzte nur ein bis zehn Patienten pro Jahr. Daraus folgt, dass die meisten Patienten Halitosis nicht als ein hauptsächlich orales Problem einschätzen und deshalb zuerst den Haus- oder HNO-Arzt aufsuchen.
Ein großer Teil aller befragten Berufsgruppen gab an, dass die häufigste Ursache im intraoralen Bereich zu finden sei. Auch sind über 90 Prozent der Zahnärzte und Dentalhygienikerinnen sowie 42 Prozent der HNO-Ärzte der Meinung, dass Halitosispatienten beim Zahnarzt am besten aufgehoben sind. Doch 45,3 Prozent der Hausärzte empfehlen Hausärzte oder Internisten als erste Anlaufstelle für Patienten mit Halitosis.
PRAXISHINWEIS | Dies zeigt, dass die Aufklärungsarbeit über Halitosis bei den verschiedenen Ärztegruppen und den Dentalhygienikerinnen erfolgreich war. Es wird aber auch deutlich, dass die Information der Patienten und der Hausärzte verbessert werden muss, dass der Zahnarzt die erste Anlaufstelle bei Halitosis ist. |
Quelle
- Roth B. Wissensstand verschiedener medizinischer und zahnmedizinischer Berufsgruppen in der Schweiz über Halitosis. Swiss Dent J 2014; 124: 1308-1312.