· Fachbeitrag · Steuerticker
Wichtiges auf den Punkt gebracht
| Der „Steuerticker“ verschafft Ihnen einen Überblick über steuerliche Trends, Urteile, BMF-Schreiben und andere Verwaltungsanweisungen. |
Überblick / Trends, Urteile, BMF-Schreiben und Verwaltungsanweisungen |
Einkommensteuererklärung 2017: Empfehlungen zur Belegvorhaltepflicht Für die Steuererklärung 2017 gibt es eine Neuerung: Sie müssen keine Belege mehr beilegen, sondern diese nur noch vorhalten. Um Rückfragen proaktiv zu vermeiden, haben die bayerische Steuerverwaltung, die Steuerberaterkammern München und Nürnberg sowie der Lohnsteuerhilfe Bayern e.V. Empfehlungen zur Belegvorlage erarbeitet. Die Empfehlungen finden Sie auf ssp.iww.de → Abruf-Nr. 200145.
Zulagen für Dienste zu wechselnden Zeiten: Einsprüche werden per Allgemeinverfügung zurückgewiesen Der BFH hat entschieden, dass Zulagen, die Beamte und Soldaten für Dienste zu wechselnden Zeiten erhalten, nicht nach § 3b EStG steuerfrei sind (u. a. BFH, Urteil vom 15.02.2017, Az. VI R 30/16, Abruf-Nr. 193667). Die Finanzverwaltung hat jetzt darauf reagiert und Einsprüche per Allgemeinverfügung zurückgewiesen (Oberste Finanzbehörden der Länder, Allgemeinverfügung vom 26.02.2018, Abruf-Nr. 200144).
Ausfall einer privaten Darlehensforderung: Bund-Länder-Gruppe noch in Abstimmung Obwohl der BFH entschieden hat, dass die Finanzämter Verluste aus dem endgültigen Ausfall einer privaten Darlehensforderung berücksichtigen müssen (BFH, Urteil vom 24.10.2017, Az. VIII R 13/15, Abruf-Nr. 198466 ‒ SSP 2/2018, Seite 10 → Abruf-Nr. 45074646), lehnt die Finanzverwaltung die Umsetzung bisher ab. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe muss noch klären, wann der Ausfall „endgültig“ ist (OFD NRW, Kurzinfo vom 23.01.2018, Abruf-Nr. 200141). Bis das passiert ist, sollten Sie gegen nachteilige Steuerbescheide Einspruch einlegen.
Pflege-Pauschbetrag: Kann ihn auch ein ehrenamtlicher Betreuer nutzen? Kann ein ehrenamtlicher Betreuer, der einen Pflegebedürftigen betreut und dafür eine Entschädigung erhält, zusätzlich den Pflegepauschbetrag nach § 33b Abs. 6 EStG in Höhe von 924 Euro geltend machen? Mit dieser Frage muss sich der BFH im Revisionsverfahren mit dem Az. VI R 52/17 befassen. Das FG Düsseldorf meint „Nein“. Der Pflegepauschbetrag setze voraus, dass man keine Einnahmen erhalte (FG Düsseldorf, Urteil vom 13.11.2017, Az. 15 K 3228/16 E, Abruf-Nr. 200149).
Import-Kfz: Ein-Prozent-Regelung bemisst sich am Importpreis Nutzen Sie ein Importfahrzeug als Betriebs-Pkw, für das es keinen inländischen Bruttolistenpreis gibt und das auch nicht mit einem inländischen Kfz vergleichbar ist, darf das Finanzamt den Bruttolistenpreis schätzen und ihn der Ein-Prozent-Regelung für die Privatnutzung zugrunde legen. Schätzungsgrundlage ist dabei der Importpreis, und nicht der wesentlich niedrigere Listenpreis, der im Ursprungsland des Kfz angegeben ist. Mit dieser Entscheidung hat der BFH einem Autoliebhaber wohl die Freude am Fahren verdorben (BFH, Urteil vom 09.11.2017, Az. III R 20/16, Abruf-Nr. 200036).
Ordnungsmäßigkeit der Kassenführung: Neue Informationen von der OFD Karlsruhe Unternehmer in bargeldintensiven Branchen bekommen von der OFD Karlsruhe regelmäßig Informationen zur Ordnungsmäßigkeit der Kassenführung. Die neueste Fassung stammt vom 22.02.2018. Sie finden sie auf ssp.iww.de → Abruf-Nr. 200140.
Einzelaufzeichnungen nach § 146 Abs. 1 AO: BMF-Schreiben liegt im Entwurf vor Das BMF hat ein Schreiben im Entwurfsstadium vorgelegt, in dem es Grundsätze, Pflichten und Ausnahmen zur Einzelaufzeichnung in der Buchführung diskutiert. Unternehmer mit Kassen ‒ egal ob elektronische Kasse oder offene Ladenkasse ‒ finden darin Antwort auf viele Fragen (Abruf-Nr. 200041). |
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Investitionsabzugsbetrag bei Personengesellschaft: Besonderheit beachten Zieht eine Personengesellschaft einen Investitionsabzugsbetrag vom Gesamthandsgewinn ab und wird die geplante Investition später von einem Gesellschafter der Personengesellschaft im Sonderbetriebsvermögen realisiert, ist das für den Investitionsabzugsbetrag unschädlich (BFH, Beschluss vom 15.11.2017, Az. VI R 44/16, Abruf-Nr. 199765).
Virtuelle Währungen: BMF äußert sich zur umsatzsteuerlichen Behandlung Suchen Sie nicht nur Informationen zur ertragsteuerlichen Behandlung von Bitcoins (SSP 3/2018, Seite 19 → Abruf-Nr. 45129903), sondern auch zu deren umsatzsteuerlichen Behandlung, werden Sie in einem BMF-Schreiben fündig (BMF, Schreiben vom 27.02.2018, Az. III C 3 ‒ S 7160-b/13/10001, Abruf-Nr. 200150).
OFD Frankfurt: So werden ausländische Steuern im Organkreis angerechnet bzw. abgezogen Die OFD Frankfurt erläutert, wie innerhalb eines Organkreises das Wahlrecht auf Abzug der ausländischen Steuern bei der Ermittlung der Einkünfte ausgeübt werden kann. Ziel ist es sicherzustellen, dass das Wahlrecht je ausländischem Staat nach R 26 Abs. 3 S. 4 KStR einheitlich ausgeübt wird (OFD Frankfurt, Verfügung vom 15.01.2018, Az. S 2770 A-58-St 51, Abruf-Nr. 200142). |
BMF: Überblick über steuerliche Entwicklungen im Ausland Steuerzahler und Steuerberater, die mit grenzüberschreitenden Sachverhalten konfrontiert werden, sollten wissen, welche steuerlichen Änderungen im Ausland in Kraft getreten sind. Das BMF hat jetzt die Übersicht fürs IV. Quartal 2017 veröffentlicht (BMF, Schreiben vom 19.02.2018, Az. IV B 1 ‒ 0 1100/16/10030 :007, Abruf-Nr. 200148).
BVerfG: Diese Steuerentscheidungen stehen 2018 an Das BVerfG hat eine Liste über die anhängigen Verfahren veröffentlicht, die es im Jahr 2018 entscheiden wird. Eine unverzichtbare Lektüre, um bei vergleichbaren Sachverhalten die Steuerbescheide mit Einsprüchen offenzuhalten (Abruf-Nr. 200147).
Bekämpfung der Steuerhinterziehung: Stand zum internationalen Informationsaustausch Das Bundeszentralamt für Steuern hat von 46 ausländischen Staaten Daten über den internationalen automatischen Informationsaustausch bereitgestellt bekommen. Diese Daten darf die Behörde allerdings erst ab 2019 an die zuständigen Landesbehörden weiterleiten, damit sie dort steuerlich ausgewertet werden (BT-Drucksache 19/695 vom 09.02.2018; Antworten auf Fragen 53 und 54, Abruf-Nr. 200146).
Selbstständiger Bühnenbildner: Arbeitszimmer ist nicht Mittelpunkt der Tätigkeit Bei einem selbstständigen Bühnen- und Kostümbildner stellt das Arbeitszimmer nicht den Mittelpunkt seiner Tätigkeit dar. Er kann deshalb für das häusliche Arbeitszimmer nur maximal 1.250 Euro als Betriebsausgaben abziehen, weil ihm für die vor- und nachbereitenden Tätigkeiten kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Diese Auffassung vertritt das FG Köln (Urteil vom 25.10.2017, Az. 3 K 3798/12, Abruf-Nr. 199776).
Rücklage nach § 6b EStG: BMF beantwortet Praxisfragen Wer Immobilien verkauft, die sich in einem Betriebsvermögen befinden, muss den Verkaufsgewinn nicht zwingend versteuern. Er kann oft eine Rücklage nach § 6b EStG bilden. Diese Rücklage kann dann in einer bestimmten Frist auf neue Immobilien übertragen werden. Obwohl es diese Vorschrift bereits seit Jahrzehnten gibt, tauchen immer wieder Fragen auf. Zu einigen hat das BMF Stellung genommen (BMF, Schreiben vom 07.03.2018, Az. IV C 6 ‒ S 2139/17/10001:001, Abruf-Nr. 200208).
Prüfungsanordnung bei Einkunfts-Millionären: BFH legt Bemessungsgrundlage fest Steuerzahler, deren positive Einkünfte mehr als 500.000 Euro in einem Jahr betragen, müssen mit einer Außenprüfung des Finanzamts rechnen. Bei der Ermittlung der 500.000-Euro-Grenze sind auch Einkünfte aus Kapitalvermögen einzubeziehen, wenn für diese Kapitalerträge ein Antrag auf Günstigerprüfung gestellt wurde (BFH, Beschluss vom 11.01.2018, Az. VIII B 67/17, Abruf-Nr. 200045). |
