Stress und psychische Gesundheit im Apothekenalltag

| Stress gilt zwar nur als eine, aber dafür häufige Ursache für psychische Erkrankungen. So führen oftmals die individuellen Arbeitsbedingungen zu Überforderung und infolgedessen zu Stresserleben. Steigende Fehlzeiten, hohe Fluktuation, Motivationsdefizite, Dienst nach Vorschrift oder eine Häufung von Fehlern können die Folge sein, wodurch auch Apothekern erhebliche Mehrkosten entstehen. Hier gilt es, rechtzeitig gegenzusteuern. |

Kosten psychischer Erkrankungen für den Arbeitgeber

Die Kosten für Arbeitsausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen steigen seit Jahren. 2015 machten die Arbeitsunfähigkeitstage in dieser Diagnosegruppe fast 15 Prozent aller Krankschreibungen aus. Der dadurch entstandene Ausfall an Bruttowertschöpfung betrug laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 16,8 Mrd. Euro. Hierin sind allerdings nur solche Diagnosen erfasst, bei denen explizit eine psychische Erkrankung festgestellt wurde. Andere Erkrankungen, wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenbeschwerden, Atemwegserkrankungen oder Magen-Darm-Beschwerden, denen eine psychische Störung zugrunde liegt, sind in diesen Zahlen noch gar nicht enthalten. Zählt man diese dazu, dürften die tatsächlichen Kosten deutlich höher liegen.

Belastung bedeutet nicht automatisch Stress

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Belastung und Stress oft synonym verwendet. Jedoch bedarf es für die folgenden Betrachtungen einer genauen Unterscheidung der Begrifflichkeiten. Dabei sind Belastungen alle von außen auf einen Menschen einwirkenden Faktoren wie z. B. Lautstärke, Temperatur, Zeitdruck, Arbeitsanforderungen oder Arbeitsunterbrechungen. Diese Belastungen sind zunächst einmal neutral zu bewerten, denn sie betreffen jeden Mitarbeiter in gleicher Weise und können sowohl positiv als auch negativ wirken.