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Ein Jahr Coronapandemie: Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Zahnarztpraxen
| Die Gesundheitsversorgung ist seit dem Ausbruch der Coronapandemie spürbaren Veränderungen unterworfen: Präventionsmaßnahmen und elektive Eingriffe wurden abgesagt, zahlreiche Behandlungs- und Beratungstermine fielen aus. Welche Auswirkungen aber hat all das auf die wirtschaftliche Situation der Zahnarztpraxen? Nachdem eine Zwischenbilanz zur Lage der Krankenhäuser veröffentlicht wurde, nimmt die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) nun die ökonomische Situation in Zahnarztpraxen unter die Lupe. |
Versorgung teilweise stark zurückgefahren
Die Einnahmen von Zahnärzten und Kieferorthopäden aus Privat- und Selbstzahlerleistungen liegen mit mehr als 50 Prozent noch über den Werten der Facharztgruppen. Als Folge rückläufiger Patientenzahlen mussten die Zahnärzte vor allem zu Beginn der Pandemie deutliche Umsatzeinbußen verzeichnen, im April 2020 sind die Einnahmen bei privatärztlichen Leistungen um rund 50 Prozent zurückgegangen. Erst mit sinkenden Infektionszahlen und Lockerung der Kontaktbeschränkungen im Mai nahm der Umfang der Leistungen wieder zu und lag im Sommer leicht unter dem Vorjahresniveau.
Die Bundesregierung hat zwar sowohl für 2020 als auch für 2021 Liquiditätshilfen für Zahnärzte beschlossen ‒ allerdings handelt es sich hier um reine Darlehen. Die beteiligten Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZVen) erhalten zur Ausschüttung an ihre Praxen 90 Prozent der Gesamtvergütung aus 2019; Leistungseinbrüche aus 2020 schlagen sich bei Zahnärzten damit 2021 noch nicht durch. Doch mögliche Überzahlungen der Krankenkassen für nicht erbrachte Leistungen müssen in 2022 und 2023 vollständig ausgeglichen werden. Die Leistungsmenge ist dabei nicht gedeckelt, sodass Nachholeffekte ermöglicht werden. Und sollten kürzlich gegründete oder übernommene Praxen durch den pandemiebedingten Leistungsrückgang in wirtschaftliche Schieflage geraten, können sie durch die KZVen gefördert werden.
Erste Hilfe für die ambulante Gesundheitsversorgung
Die apoBank verzeichnete vor allem in der ersten Lockdownphase einen verstärkten Beratungsbedarf zu den möglichen zur Verfügung stehenden Hilfen. Die Beeinträchtigungen waren unterschiedlich: In manchen Fällen ging es um erhöhte Kosten, etwa für Schutzmaterialien, andere verzeichneten einen Rückgang an Patienten, bei anderen wiederum fehlten aufgrund von Quarantäne-Maßnahmen die Mitarbeiter.
Entsprechend wurden die Hilfsmaßnahmen der apoBank individuell angepasst. Häufig war für den Zahnarzt eine schnelle Lösung hilfreich, wenn Kontokorrentkredite erhöht wurden, bei anderen war es sinnvoller, generell die Finanzierungsmodalitäten zu überarbeiten. Für wieder andere waren zusätzliche Darlehen, die Hilfsprogramme der Bundesregierung oder die KfW beziehungsweise regionalen Fördermittel passend.
Umfrage „Heilberufler in Zeiten von Corona ‒ ein Zwischenfazit“
Wie sehen die Situation aber Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und andere Heilberufler selbst? Um ein aktuelles Stimmungsbild einzufangen, führt die apoBank eine Online-Umfrage durch. Heilberufler können ab sofort daran teilnehmen und ihre Erfahrungen während der Pandemie mitteilen, die politischen Maßnahmen bewerten und das Ausmaß der direkten Auswirkungen auf ihr Arbeitsumfeld benennen. Das Beantworten der Fragen dauert etwa fünf Minuten und erfolgt anonym (hier teilnehmen).
Quelle: apoBank