· Fachbeitrag · Allgemeine Zahnheilkunde
Diagnose und Therapie bei Dentinhypersensibilität
Erhöhte Dentinsensibilitäten sind mit einer durchschnittlichen Prävalenz von 20 bis 50 Prozent bei Patienten zwischen 20 und 40 Jahren anzutreffen. Häufig betroffene Regionen sind die bukkalen Zervikalbereiche der Eckzähne, Prämolaren ‒ aber auch der ersten Molaren. Frauen leiden häufiger als Männer unter Schmerzen, die durch thermische, chemische, osmotische, evaporative oder taktile Reize ausgelöst werden und gemäß der hydrodynamischen Theorie zur einer Verschiebung des Dentinliquors in den Tubuli mit anschließender Schmerzauslösung führen.
Zahlreiche Desensibilisierungspräparate beinhalten unterschiedliche Kaliumverbindungen, die eine Steigerung der Depolarisationsschwelle und somit eine reduzierte Empfindlichkeit der Zähne bewirken. Der Verschluss von Dentinkanälchen kann beispielsweise durch eine Versiegelung mit einem Adhäsiv oder auch durch die regelmäßige Applikation von Fluoridpräparaten erfolgen. Die Entwicklung innovativer Desensibilisierungs- und Zahnpasten basiert auf einer Kombination der Aminosäure Arginin sowie Kalziumkarbonat und Natriummonofluorphosphat. Klinische Studien zeigten, dass nach Applikation argininhaltiger Desensibilisierungspräparate eine sofortige und anhaltende Schmerzlinderung zu beobachten war. [1]
Praxistipp von Prof. Noack, Köln | |
Differenzialdiagnostisch sollten andere Krankheitsbilder wie zum Beispiel kariöse Läsionen oder endodontische Erkrankungen ausgeschlossen werden. Die patientenorientierte Therapie sollte primär die Identifikation und Elimination der Kausalfaktoren zum Ziel haben. Unterstützend können häusliche oder professionell angewendete Substanzen eingesetzt werden, die entweder die Herabsetzung/Blockade der neuronalen Schmerzweiterleitung oder den Verschluss der offenen Dentintubuli bewirken. [1] |
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