· Fachbeitrag · Allgemeine Zahnheilkunde / Kieferorthopädie
Plädoyer für die kieferorthopädische Vorsorgeuntersuchung im Grundschulalter
Die Ergebnisse einer österreichischen Studie unterstützen die Empfehlung, bei Grundschülern eine kieferorthopädische Vorsorgeuntersuchung durchzuführen. Eine klinische Funktionsanalyse des Kiefergelenks ist auch in diesem Alter schon sinnvoll, weil bereits in dieser Altersgruppe erste Veränderungen auftreten, die für eine optimale Therapieplanung berücksichtigt werden müssen, folgert die Autorin. Von den 140 untersuchten Kindern im Alter zwischen 8½ und 10½ Jahren wiesen 39 laut IOTN-Richtlinien eine aus medizinischen Gründen behandlungsbedürftige Zahnfehlstellung auf.
32,5 Prozent der untersuchten Kinder zeigten eine Klasse-I-Verzahnung im Molarenbereich, 62,14 Prozent eine Klasse-II-Verzahnung und 5,36 Prozent eine Klasse-III-Verzahnung. Für den Overjet fanden sich Werte zwischen -4 mm und +10 mm, der Overbite variierte zwischen 0 mm und 7 mm. Kreuz- und Kantbiss waren mit 33,57 Prozent vertreten, seltener fand sich ein Scherenbiss (2,14 Prozent). Mittellinienverschiebungen gab es häufig, allerdings in geringem Ausmaß (maximal 5 mm). 15 Patienten zeigten eine eingeschränkte Kiefergelenksfunktion, Kiefergelenksknacken wurde bei 16 Patienten festgestellt.
Quelle
- A Schwarz: Prävalenz okklusaler Anomalie unter 9-jährigen Schulkindern in Tirol. Österreichischer Zahnärztekongress 2011,Villach 22.-24. September 2011