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  • · Fachbeitrag · Allgemeine Zahnheilkunde

    Tinnitus, Depression, Suizidgefahr: Fallbeispiel einer iatrogenen CMD

     

    Wie sich iatrogene Schädigungen zu einer CMD mit massiven Problemen auswachsen können, zeigen Vahle-Hinz et al. vom CMD-Centrum Hamburg-Eppendorf in einem Fallbericht: Eine 47-jährige Patientin hatte sich alio loco mit Schaltlücken vorgestellt. Der Zahnarzt riet der Patientin neben dem Lückenschluss zu einer „Bisserhöhung“, um ein besseres ästhetisches Ergebnis zu erreichen. Zur Überprüfung der Kieferposition wurde eine Okklusionsschiene in der veränderten Relation herstellt. Bei deren Tragen entstanden erhebliche Beschwerden, die in den Tragepausen zurückgingen. Ungeachtet dessen wurde die prothetische Behandlung wie geplant durchgeführt und ein Langzeitprovisorium eingegliedert.

     

    Hiernach entstanden die Beschwerden erneut, auch die durchgeführten Schleifkorrekturen brachten keine Besserung. Zusätzlich bekam die Patientin Luftnot und Kreislaufprobleme, die erst ambulant und dann stationär behandelt wurden.Trotz anhaltender Probleme wurden acht Monate später die Restaurationen im Oberkiefer provisorisch eingegliedert. Am Folgetag bekam die Patientin extreme Kopfschmerzen und Muskelverspannungen. Vier Monate später trat ein massiver Tinnitus auf, infolge dessen die Patientin schließlich depressiv und suizidgefährdet wurde. Daher erfolgte ein längerer stationärer Klinikaufenthalt.

     

    Nach der Entlassung suchte die Patientin das auf CMD-Diagnostik und -Therapie spezialisierte CMD-Centrum Hamburg-Eppendorf auf. Zur Diagnostik erfolgten eine klinische Funktionsanalyse und eine manuelle Strukturanalyse sowie eine Registrierung der zentrischen Kieferrelation, deren Auswertung per Kondylenpositionsanalyse sowie eine Bewegungsanalyse des Unterkiefers. Im Ergebnis wurden die Restaurationen entfernt und zunächst Behandlungsrestaurationen in physiologischer vertikaler Dimension eingesetzt.