· Fachbeitrag · Alterszahnmedizin
Zytotoxisches Potenzial von Prothesenhaftmitteln untersucht
| Wissenschaftler aus Polen untersuchten eine Reihe von Prothesenhaftmitteln zur Stabilisierung von herausnehmbarem Zahnersatz hinsichtlich einer möglichen zytotoxischen Wirkung auf menschliche Fibroblasten und wurden fündig. |
Knapp 20 Prozent aller Prothesenträger nutzen Haftmittel und verwenden davon häufig zu viel. Eine Überdosierung kann hier u. U. nicht ungefährlich sein, wie Forschungsergebnisse belegen. Denn die Haftmittel greifen aufgrund ihres niedrigen pH-Wertes nicht nur die Restbezahnung an, sie bestehen auch aus unterschiedlichsten Inhaltsstoffen wie Gummi arabicum, Gelatine, Pektin oder synthetischen Polyethylenpolymeren, aber auch antibakterielle/antimykotische Zusätze und Formaldehyd sind möglich. Letzteres kann allergen oder zytotoxisch wirken. Die jüngst untersuchten Präparate (Corega Extra Strong, Protefix, Blend-a-dent Plus) zeigten in vitro quantitativ wie qualitativ verschiedene toxische Wirkungen auf humane Fibroblasten, z. B. Verringerung der Lebensfähigkeit, leicht-mäßige Zytotoxizität. In-vivo-Untersuchungen stehen noch aus.
Quelle
- Sobolewska E et al. Cytotoxic potential of denture adhesives on human fibroblasts ‒ in vitro study. Materials 2022, 15(4):1583, doi.org/10.3390/ma15041583.