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  • · Fachbeitrag · Angstpatienten

    Zahnbehandlungsangst ‒ mehr Fortbildung hilft nicht nur den Patienten

    | Eine Heidelberger Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Zahnärzte nur wenig Interesse an Fortbildungen zum Thema „Angst“ zeigen. Auch wird die Patientenaufklärung über das Thema Angst und ihre Therapiemöglichkeiten nur von einem sehr geringen Teil der Zahnärzteschaft betrieben. Auffällig ist hierbei, dass die Zahnärzte, die regelmäßig Fortbildungen besuchen, die Patienten deutlich häufiger durch Broschüren und Informationsvideos informieren und spezielle Angstsprechstunden anbieten. |

     

    • Hintergrund: Zahnbehandlungsangst

    Die Zahnbehandlungsangst entsteht meist durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren: Die häufigste Ursache sind traumatische Erlebnisse während der Zahnbehandlung meist schon in der frühen Kindheit. Die Angst vor dem Schmerz ist selbstverstärkend: Okawa et al. zeigten in einer Studie an 57 Patienten, dass die Angst vor dem Schmerz die Schmerzwahrnehmung verstärkt [1]. Neben Schmerzerfahrungen werden als Angstauslöser auch der drohende Verlust der Selbstkontrolle und das damit verbundene Gefühl, ausgeliefert zu sein, diskutiert, verstärkt durch die biologische Disposition, mit Angst zu reagieren. Die Korrelation mit Erfahrungen sexuellen Missbrauchs wird ebenfalls in der Literatur diskutiert ‒ sie scheint häufiger zu sein als angenommen [2].

    Quellen

    [1] K Okawa, T Ichinohe, Y Kaneko: Anxiety may enhance pain during dental treatment; Bull Tokyo Dent Coll (2005) 46: 51-58  

    [2] T Willumsen: The impact of childhood sexual abuse on dental fear. Community Dentistry and Oral Epidemiology (2004) 32: 73-79  

    Die Heidelberger Untersuchung, basierend auf einer bundesweiten Umfrage mittels Fragebogen, ergab eine geringe Teilnahme aller Zahnärzte an Seminaren zum Thema Angst: 34 Prozent der Befragten besuchen gar keine, nur knapp 10 Prozent bilden sich regelmäßig zum Thema Angst fort. Regelmäßige Fortbildung korreliert mit intensiver Aufklärung über Angst in der Praxis durch Broschüren, Fragebögen und speziellen Angstsprechstunden.