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  • · Anthropologie

    Wurzelzement: Archiv wichtiger Lebensereignisse

    Bild: ©H_Ko - stock.adobe.com

    | Anhand von Unregelmäßigkeiten in der Mikrostruktur von Wurzelzement schließt ein interdisziplinäres Forscherteam aus New York auf einschneidende Lebensereignisse eines Menschen: Geburten, Menopause und systemische Erkrankungen. Erkenntnisse, die für anthropologische und sogar archäologischen Untersuchungen wichtig sein können. |

    Zähne: Wichtiges Studienmaterial für Anthropologen

    Schon lange gewinnen Anthropologen wichtige Erkenntnisse anhand menschlicher Zähne, denn sie sind oftmals die einzigen mineralisierten Gewebe, die über sehr lange Zeiträume erhalten bleiben. Schon vor Jahrzehnten fanden sie bei einigen Primatenarten starke Korrelationen zwischen der Zahnentwicklung und bestimmten Lebensereignissen der Tiere [Smith et al. 1989 und 1994]. Bislang nutzen die Wissenschaftler meist den Zahnschmelz und das Dentin für ihre Fragestellungen. Doch Rückschlüsse auf das Alter einer Frau bei ihrer ersten Geburt oder die Zeitspanne nach ihrer Menopause können Anthropologen anhand dieser Gewebe nicht ablesen, denn die Schmelz- und Dentinbildung ist bereits abgeschlossen, wenn diese Lebensereignisse im Leben einer Frau anstehen.

    Wurzelzement bisher wenig untersuchtes Gewebe

    Es gibt allerdings ein einziges mineralisiertes Gewebe im menschlichen Körper, das lebenslang schrittweise an Substanz zulegt wie die Ringe eines Baumes, dabei aber keinen Remodellierungsprozessen ‒ wie etwa Knochen ‒ unterworfen ist: Der Wurzelzement [Bosshardt und Selvig 1997].