· Fachbeitrag · Bruxismus
Schlafbruxismus ‒ so kann man ihn sicher diagnostizieren!
| Primärer Bruxismus gilt zzt. nicht als ursächlich heilbar. Bruxismus kann mit erheblichen nichtkariösen Zahnhartsubstanzverlusten und/oder dem Verlust von Restaurationsmaterialien einhergehen und stellt ein Risiko für technisches und biologisches Versagen von Zahnersatz dar. Studien zeigen bei Patienten mit Bruxismus eine höhere Prävalenz von Symptomen einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD), wie Schmerzen in der Kaumuskulatur oder den Kiefergelenken, Kopfschmerzen und Muskelverspannung. |
Viele Bruxismus-Patienten wissen nichts von ihrem Leiden
Anamnestisch wird der Patient i. d. R. befragt, ob er sich des Kieferpressens und Zähneknirschens und/oder des Anspannens oder Verschiebens des Unterkiefers ohne Zahnkontakt bewusst ist oder ob ein Schlafpartner oder die Eltern dieses Verhalten bemerkt haben. Derartige Fragebögen werden häufig in epidemiologischen Studien verwendet. Die Angaben sind jedoch wenig verlässlich. Denn Bruxismus-Episoden werden bei 80 % der Patienten nicht von Geräuschen begleitet. Viele Patienten sind sich nicht bewusst, dass sie an Bruxismus leiden, sondern werden vielfach erst durch Zahnärzte darauf aufmerksam gemacht, dass Schlifffacetten vorliegen, die man als Hinweis auf Bruxismus werten kann.
Anamnese allein genügt nicht
Eine systematische Literaturübersicht zeigt: Ergebnisse einer Befragung auf Schlafbruxismus stehen in keinem Zusammenhang zu polysomnografisch festgestelltem Schlafbruxismus. Die Kriterien der American Association for Sleep Medicine (AASM, s. u.) können nur zu 58 % einen Patienten mit Schlafbruxismus identifizieren. Somit sollte dieses Instrument lediglich als Screening auf Nicht-Bruxismus verwendet werden.
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