· Fachbeitrag · CME-Beitrag
Experten formulieren Empfehlungen zur Unterstützung der Mundgesundheit Pflegebedürftiger
| Im Jahr 1997 waren 24,8 Prozent der 65-bis 74-Jährigen in Deutschland zahnlos, 2016 lediglich 12,4 Prozent. Dieser Trend setzt sich fort ‒ Forscher erwarten für das Jahr 2030 eine Zahnlosigkeit von nur 4,2 Prozent [1]. Das stellt insbesondere ältere Menschen und solche mit Demenz vor Herausforderungen, denn wenn gesundheitliche Einschränkungen zunehmen, ist es schwieriger, die Mundgesundheit zu erhalten. Eine interprofessionelle Expertengruppe unter Beteiligung von Pflege, Zahnmedizin und Selbsthilfe formulierte kürzlich Empfehlungen zur Förderung der Mundgesundheit von Menschen mit Unterstützungsbedarf. |
Mundgesundheit: wichtiger Bestandteil der Lebensqualität
Müheloses Kauen, Essen, deutliches Sprechen und Lächeln sind Zeichen der Lebensqualität, für die eine gute Mundgesundheit elementar ist. Bei Menschen mit Pflegebedarf ist die Mundgesundheit niedriger als bei jenen ohne Pflegebedarf. 4,1 Mio. Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, und 7,9 Mio. mit schwerer Behinderung gibt es derzeit in Deutschland. Insbesondere für diese Gruppe ist es z. B. schwieriger, einen kombiniert festsitzend-herausnehmbaren Zahnersatz zu reinigen, als eine Totalprothese. Dieser enorme Unterstützungsbedarf motivierte eine Expertengruppe, die Mundgesundheit dieser Menschen mit gezielten Empfehlungen zu verbessern, auch mit dem Ziel, einen Standard zu etablieren. Nach Auswertung von Fachliteratur wurden allgemeine Grundlagen einer guten Mundpflege zusammengefasst und konkrete Empfehlungen für Helfer ausgearbeitet, die auch bei unkooperativem Verhalten Motivation und Akzeptanz für die Mundpflege erhöhen. Auch bei Pilzerkrankungen, Mukositis und Gingivitis sowie Mundtrockenheit und Schmerzen schlagen die Experten konkrete Schritte vor.
Assistierte Mundpflege: Erhöhen der Akzeptanz und Motivation
Die Reinigung der Zähne, des Zahnersatzes/Prothese, aber auch von Zunge, Lippen und Mundhöhle gehören zur Mundpflege. Bei Menschen mit Pflegebedarf kann es z. B. durch Erkrankungen zu unkooperativem Verhalten kommen. Dann kann die Akzeptanz der assistierten Mundpflege erhöht werden durch:
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