· CME-Beitrag
Prophylaxe: „Nur im Team gelingt‘s!“
| Sylvia Fresmann, Erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygieniker/Innen e. V. (DGDH), ist in Deutschland eine Dentalhygienikerin (DH) der ersten Stunde. Sie besuchte, nach ihrer Ausbildung zur Zahnarzthelferin und ihrer Weiterbildung zur Zahnmedizinischen Fachhelferin (ZMF) in Münster, den bundesweit ersten Weiterbildungslehrgang zur Dentalhygienikerin in Stuttgart vor über 25 Jahren. Seither haben es ihr viele Kolleginnen gleichgetan und sich zur DH oder zur Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin (ZMP) weitergebildet ‒ gemessen am Bedarf immer noch viel zu wenige. Im ZR-Fachgespräch gibt Frau Fresmann Einblicke in ihre tägliche Behandlungsroutine und betont die Dringlichkeit, individuelle Stärken von Mitarbeitenden ‒ gerade in Zeiten des Personalmangels ‒ bestmöglich zu fördern. |
Frage: Frau Fresmann, Sie sind seit Jahrzehnten in ihrem Beruf engagiert, Sie gründeten den ersten Verband Deutscher Dentalhygieniker*innen. Wenn Sie heute in Praxen gehen und dort die Prophylaxe-Abläufe analysieren, was sind häufige Defizite?
Antwort: In einigen Praxen fehlt ein einheitliches Prophylaxe- und UPT-Konzept. Den Patienten wird vom Behandler eine professionelle Zahnreinigung (PZR) empfohlen. Ein Begriff, den ich eigentlich nicht mag, denn es geht hier um viel mehr als um eine bloße Zahnreinigung. So ist die Befunderhebung als Ausgangsbasis sehr wichtig, um Patienten in Parodontitis- oder Gingivitis-Patienten oder Gesunde einzuteilen. Vor jeder Prophylaxe-Sitzung sollten ein Plaque- und Blutungsindex (zum Beispiel API und PBI) erhoben werden, um Ausgangs- und Verlaufswerte zu haben. In einigen Praxen unterbleibt dies allerdings und die fortgebildete Fachkraft beginnt gleich mit der Reinigung. Oder: Das Vorgehen ist in ein und derselben Praxis nicht einheitlich. Je nach Kollegin erfolgt ein anderes Vorgehen bei PZR- oder UPT-Terminen. Das führt zu Verunsicherungen bei den Patienten, wenn beispielsweise während der Urlaubszeit eine andere Kollegin die Behandlung übernimmt. Der Patient kann nicht wissen, welches Vorgehen und welche Empfehlungen die richtigen sind.
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