· Fachbeitrag · Craniomandibuläre Dysfunktion
Praxisstudie zeigt: CMD ist weniger weiblich als bisher vermutet
| Daten einer Praxisstudie zur Prävalenz von CMD-Beschwerden zeigen: Im Gegensatz zu anderen ‒ meist universitären ‒ Studien zeigte die Geschlechterverteilung im Verhältnis 2,3 (weiblich) zu 1 (männlich) eine weniger starke Überrepräsentierung weiblicher Patienten als in der Literatur angegeben. Dort findet sich eine weite Bandbreite von 2,6 zu 1 bis 7,3 zu 1. |
Zur Prävalenz von CMD-Beschwerden gibt es nur wenige strukturierte Studien aus der Praxis von niedergelassenen Zahnärzten. Die meisten Studien sind populationsbasiert oder bilden die Patientenstrukturen in universitären Zentren ab. Um diese Lücke zu schließen, wurde im Rahmen der Studiengruppe Funktionslehre der Zahnärztekammer Nordrhein die retrospektive „Study of TMD patients in general dentistry offices“ (STING) aufgelegt.
Die Studiendaten sollen dazu dienen, postulierte Unterschiede zwischen dem Patientengut in klinischen Zentren und in Zahnarztpraxen zu untersuchen. Im Vergleich zu anderen Studien sind hier weibliche Patienten mit einem Verhältnis von 2,3 zu 1 wesentlich weniger überrepräsentiert. Bruxismus wurde bei 67 Prozent der CMD-Patienten diagnostiziert, im Gegensatz zur Bevölkerungsprävalenz von 8 bis 16 Prozent. Der Anteil von Patienten mit orofazialen Schmerzen ohne zahnmedizinischen Bezug lag bei 17 Prozent.
Quelle
- Imhoff B. Retrospektive Studie zur Prävalenz und Therapie von CMD-Beschwerden in niedergelassenen Zahnarztpraxen (STING) ‒ Ergebnisse einer Vorstudie. Journal of Craniomandibular Function 2015; 7 (4): 337-353.