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  • · Fachbeitrag · Dentalwerkstoffe

    Pulpaschädigung durch Komposite?

    | Insbesondere kurz nach der Polymerisation werden aus Komposit-Kunststoffen Substanzen (zum Beispiel Monomere) freigesetzt, die zellschädigend sind. Zusammen mit Kompositen angewendete Säuren erhöhen außerdem die Permeabilität des Dentins und schließlich wird bei der Lichthärtung (auch bei LEDs) erhebliche Wärmeenergie frei. Ein Anlass zur Besorgnis? |

     

    Interessanterweise hat Dentin eine nicht unerhebliche protektive Wirkung. Sowohl gegenüber den oben genannten chemischen als auch thermischen Noxen (aber nicht gegenüber Bakterien) schützt es die Pulpa in mittleren und flachen Kavitäten. In Pulpanähe (< 0,5 mm Restdentin) lässt diese Schutzwirkung jedoch exponenziell nach. Bei einer Pulpaexposition kommen vergleichsweise hohe Konzentrationen von zum Beispiel eluierten Monomeren (aus dem Adhäsiv und aus dem Kunststoff) in Kontakt mit Pulpazellen. Durch zytotoxische Effekte kann es zu einer konsekutiven Pulpaentzündung kommen. Zudem wird die Biomineralisation gehemmt, was in vivo gezeigt werden konnte.

     

    Geringe Konzentrationen eluierter Monomere führen zwar nicht zum Verlust der Vitalität von Pulpa-Zellen (unter anderem Progenitor-Zellen), aber der Energiehaushalt dieser Zellen wird zum Beispiel durch eine Verschiebung des Redox-Gleichgewichts der dann erforderlichen DNA-Reparatur oder der Apoptose derart beansprucht, dass eine Differenzierung der Progenitor-Zellen in sekundäre Odontoblasten und die Bildung von regenerativem Dentin nicht mehr möglich sind.