· Fachbeitrag · Fallbericht
Gingivawucherung und chronische Parodontitis
| In einem Fallbericht beschreiben Christina Eumann und Kollegen die konservative Therapie einer durch Amlodipin modifizierten Gingivawucherung bei Vorliegen einer generalisierten chronischen Parodontitis und eines oralen Lichen ruber planus beschrieben. |
Die 53-jährige Patientin wurde vom Hauszahnarzt mit der Bitte um Diagnostik und Therapie der vorliegenden Gingivawucherung überwiesen. Sie bekam eine Medikation mit Amlodipin 10 mg/Tag aufgrund arterieller Hypertonie seit 1,5 Jahren. Es zeigten sich generalisierte Gingivawucherungen mit weißlichen, nicht abwischbaren Zeichnungen, bestehend seit einem Jahr. Die Sondierungstiefen lagen bei 4 bis 7 mm. Röntgenologisch war knöcherner Attachmentverlust erkennbar. Plaqueindex PCR: 72 Prozent, Blutungsindex GBI: 75 Prozent. Zur Unterstützung der häuslichen Mundhygiene nutzte sie 1 % Chlorhexidingel.
Die Diagnosen: Medikamentös modifizierte Gingivawucherungen, generalisierte leichte, lokalisiert schwere chronische Parodontitis, oraler Lichen ruber planus. Die Therapie: Umstellung der kardialen Medikation durch den Hausarzt, professionelle Zahnreinigungen in kurzen Intervallen, Mundhygieneinstruktionen und Mundhygienetraining, Kontrolle der Gingivawucherungen sechs Wochen nach Substitution des Amlodipins, Absetzen des Chlorhexidingels, Probeexzision der Schleimhautveränderungen und Full-mouth-Debridement. Eine Unterstützende Parodontitistherapie wurde durchgeführt.
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