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  • · Fachbeitrag · Fallbericht

    Statt Extraktion: Erfolgreiche Trauma-­Versorgung mit KFO-Brackets

    | Kieferorthopädische Apparaturen sollten als ein gangbarer Weg für die Verwaltung komplexer Zahntrauma berücksichtigt werden. Zahnärzte der Universität Toronto beschreiben einen Fall von komplexen Trauma im frühen Wechselgebiss, bei dem Avulsion, Intrusion, Extrusion und laterale Luxationen effektiv mit einem nicht starren KFO-System behandelt wurden. |

     

    Ein siebenjähriger Junge wurde zwei Wochen nach einem erheblichen oro­fazialen Trauma vorgestellt. Eine Draht-Komposit-Schienung hatte versagt, die von einem Kinderzahnarzt nach der Verletzung konstruiert wurde. Zum Zeitpunkt der Verletzung war keine manuelle Neupositionierung unternommen worden. Ein Allgemeinzahnarzt, der die Zähne wegen ihrer anhaltenden ­Mobilität und der fehlenden Stabilisierung als unrettbar einschätzte, empfahl, die Zähne 12, 11 und 22 zu extrahieren und die prothetische Versorgung in die Zukunft zu verschieben.

     

    Mit dieser Behandlungsplanung gab sich die Mutter des Patienten nicht zufrie­den und suchte die Autoren des Fallberichts ‒ Kieferorthopäden und Kinderzahnmediziner der Universität Toronto ‒ auf. Diese schienten die traumatisierten Zähne mit KFO-Brackets. Diese Versorgung gab die Möglichkeit der langsamen und sanften Neupositionierung der traumatisierten Zähne und der schrittweisen Wiederherstellung der Bogenform zur Vorbereitung der prothetischen Rehabilitation. 19 Monate nach dem Trauma waren sämt­liche beteiligten Zähne klinisch asymptomatisch und vital mit physiologischer Mobilität. Es wurden die Klammern entfernt und ein Hawley-Retainer mit einem Pontic für den fehlenden Zahn 21 als Platzhalter und ästhetisches Provisorium für die spätere prothetische Versorgung eingesetzt.