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  • · Fachbeitrag · Fallbericht

    Tödliche Fehldiagnose durch den Hauszahnarzt: Nicht jeder Kieferschmerz ist eine CMD!

    | Nicht jeder Kieferschmerz ist eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), warnt Prof. Dr. Daniel Rothamel (Uniklinik Köln): Er schildert zwei tragische Fälle aus seiner Klinik, bei denen die Hauszahnärzte die Symptome von Kopf/Hals-Malignomen nicht erkannten und viel zu lange eine mutmaßliche CMD therapierten ‒ mit schlimmen Folgen. |

     

    Im Laufe der vergangenen beiden Jahre wurden in der Kölner Uniklinik zwei männliche Patienten im Alter von 20 und 65 Jahren vorstellig, bei denen vom Hauszahnarzt bei fortschreitender Kieferklemme trotz anderthalbjähriger Schienentherapie keine Besserung der z. T. schmerzhaften Symptomatik erzielt werden konnte. Kein Wunder: Die vermutete CMD entpuppte sich als Karzinom.

     

    Bei dem 20-Jährigen mit der Vorgeschichte einer myeloischen Leukämie im Kindesalter zeigte sich ein ausgedehntes Mucoepidermoidkarzinom der Glandula Parotis mit Infiltration der Schädelbasis. Therapeutisch wurde eine ausgedehnte Tumorresektion und Radiochemotherapie durchgeführt. Nach anderthalbjähriger Rezidivfreiheit wurde eine multilokuläre Weichgewebsmetastasierung (cervical, intervertebral, gluteal) nachgewiesen ‒ dem Patienten bleibt nur eine palliative Chemotherapie.