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  • · Fachbeitrag · Füllungsmaterialien

    Vor-Erwärmen von Kompositen: Achten Sie auf die empfindliche Pulpa!

    | Die Erwärmung des Komposits vor der Verarbeitung führt ‒ bedingt durch die Abnahme der Festigkeit der Materialien ‒ zu einer besseren Hand­habung: Das Restaurationsmaterial kann einfacher in die Kavität eingebracht, adaptiert und konturiert werden. Jedoch sollte die gewählte Temperatur 50° C nicht überschreiten, um mögliche Schäden für die Pulpa zu vermeiden. Bei sehr tiefen Präparationen ist es ‒ ebenfalls zum Schutz der Pulpa ‒ ratsam, ganz auf die Vorerwärmung des Komposits zu verzichten. |

     

    In einer Studie der Universität Marburg untersuchte Elisabeth Gerlach die Wirkung der Erwärmung mittels der Vorerwärmungsgeräte Calset® (AdDent Inc.) und Ease-It® (Rønvig Dental) auf die Materialeigenschaften. Als Test­material dienten die Komposite Charisma® und Venus Diamond® (Heraeus Kulzer), Kalore® (GC) und Tetric EvoCeram® (Ivoclar Vivadent).

     

    Obwohl sich der Doppelbindungsumsatz bei den getesteten Materialien bis 50° C reduziert, werden die Materialeigenschaften nicht wesentlich negativ beeinflusst. Tendenziell ist das Verhalten der getesteten Materialien bei Temperaturerhöhung ähnlich, jedoch sind dabei ‒ wie auch bei Raumtemperatur ‒ materialspezifische Unterschiede zu beachten. Da es zu keinerlei Veränderungen in der Polymerisationstiefe kommt, kann das Material weiterhin wie gewohnt geschichtet und verarbeitet werden.

     

    PRAXISHINWEIS |  Die Erwärmungszeit kann auf mindestens 10 Minuten festgelegt werden. In dieser Zeit wird bei den Geräten die Höchsttemperatur erreicht, die jedoch teilweise unter den angegebenen Temperaturen liegt. In dieser Vorerwärmungszeit kann das Material nach der Farbauswahl am Patienten auf die entsprechende Temperatur gebracht werden, während der Zahnarzt ­exkaviert und präpariert. Ein unnötiger Verlust der Behandlungszeit ist somit nicht die Folge.

     

    Quelle

    • Gerlach E. Einfluss des Vor-Erwärmens auf die Materialeigenschaften dentaler Komposite. Dissertation, Marburg, 2013

     

    Volltext

    Quelle: Ausgabe 09 / 2013 | Seite 3 | ID 42256293