20.07.2017 · Fachbeitrag · Gesundheitsökonomie

Krankenkassen: Millionen-Einsparung durch zuckerfreien Kaugummi?

| Der verstärkte Konsum von zuckerfreiem Kaugummi könnte Krankenkassen viele Millionen Euro sparen, rechnen Prof. Dr. Stefan Zimmer, Fachzahnarzt für Öffentliches Gesundheitswesen (Uni Witten/Herdecke), und Kollegen vor. |

Der Konsum von zuckerfreiem Kaugummi ist eine mögliche Prophylaxemaßnahme auf Individualebene. Der Nutzen in der Kariesprophylaxe ist durch klinische Studien belegt. Die vorliegende Arbeit zeigt Gesundheitsgewinne und die Kosteneffektivität von zuckerfreiem Kaugummi über den gesamten Lebenszyklus eines Menschen. Dabei diente Finnland, das einen im Vergleich zu Deutschland 1,82-fach höheren Konsum an zuckerfreiem Kaugummi aufweist, als Referenzland. Potenzielle Kosteneinsparungen sowie eine Verbesserung der Zahngesundheit wurden bei Übertragung des finnischen Niveaus auf Deutschland berechnet.

Bei einer Erhöhung des Konsums von zuckerfreiem Kaugummi auf das finnische Niveau würden als Hauptergebnis bis zum Alter von 75 Jahren drei Zähne weniger verloren gehen und ein Zahn mehr komplett gesund bleiben. Bei den lebenslangen kariesbedingten Therapiekosten würde sich eine Einsparung für die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKVen) in Höhe von ca. 4.400 Euro je Patient ergeben. Die jährlichen Einsparungen lägen bei ca. 70 Euro je Patient und bei 313 Mio. Euro für alle GKVen insgesamt, so Zimmer.