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  • · Fachbeitrag · Hygiene

    Hohes Infektionsrisiko: Bei diesen Patienten sollten Sie sterile Spüllösungen verwenden

    | Bei allen zahnärztlichen Behandlungen von Patienten mit stark erhöhtem Infektionsrisiko sind zur Kühlung sterile oder sterilisierte Lösungen zu benutzen. Eine Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) gibt konkrete Vorgaben. |

     

    Anforderungen an das Kühlwasser bei Patienten mit hohem Infektionsrisiko

    Auch bei einwandfreier Qualität des eingespeisten Wassers kann in der Behandlungseinheit Biofilm entstehen, da weder das Betriebswasser noch die Leitungsmaterialien steril sind. Bei zahnärztlichen Behandlungen gesunder Patienten inklusive kleinerer chirurgischer Eingriffe ohne primären Wundverschluss wird das Betriebswasser der Behandlungseinheit als ausreichend angesehen. Für immunsupprimierte Patienten allerdings gelten schärfere Anforderungen an die Hygiene und die Qualität des Kühlwassers. Zu diesen Patientengruppen zählen:

     

    • Patientengruppen mit hohem Infektionsrisiko
    • Patienten mit Granulozytopenie <0,5x109/l (<500/µl) über mehr als zehn Tage (analog Leukopenie <1x109/l; <1.000/µl)
    • Patienten mit schwerer aplastischer Anämie oder Makrophagen-Aktivierungssyndrom während einer intensiven immunsuppressiven Therapie
    • Patienten nach allogener Knochenmark- oder Stammzelltransplantation bis sechs Monate nach Abschluss der intensiven Therapiephase (wichtig: Ausmaß der GVHD und der anhaltenden iatrogenen Immunsuppression)
    • Patienten in akuter stationärer Behandlungsphase bei autologer Stammzelltransplantation oder nach Transplantation solider Organe (bis zur Entlassung)
    • Patienten mit einer vorbestehenden Steroidtherapie von mindestens 10mg/d Prednisolonäquivalent über eine Dauer von mindestens vier Wochen
    • Patienten mit zystischer Fibrose
    • HIV-infizierte Patienten im Stadium AIDS