· Fachbeitrag · Karzinogene
USA: Formaldehyd als krebserregend eingestuft
| Lobbyisten der Chemieindustrie hatten die aktuelle Veröffentlichung des „Report on Carcinogens“ des US-Gesundheitsministeriums immer wieder verzögert. Der wohl wichtigste Neuzugang in der Liste krebserregender Substanzen ist Formaldehyd, das auch in Dentalmaterialien noch genutzt wird. [1] |
Formaldehyd ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 2004 als krebserregend für den Menschen eingestuft. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) teilt diese Einschätzung in mehreren Stellungnahmen.
Die Aussage, Dentalkomposite setzten Formaldehyd frei, geht überwiegend auf Arbeiten von Oysed et al. (1988) zurück, die aus Kompositen sehr geringe Konzentrationen extrahieren konnten. [2] Für die Vitalamputation wird in vielen Praxen traditionell noch Formocresol eingesetzt, das eine hohe Formaldehyd-Konzentration (ca. 48 Prozent) aufweist. Bradley Lewis nennt Formocresol deshalb ein „archaisches Medikament“. [3] Auch viele Dental-Gipse enhalten Formaldehyd für besseres Fließverhalten und Aushärten des Gipses. Beim Trimmen und Beschleifen des Gipses sowie bei höheren Temperaturen kann dieses Formaldehyd austreten und zu Allergien und Reizungen von Haut und Atemwegen führen. [4]
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