Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Kieferorthopädie

    Strahlenexposition und erforderliche Bildqualität: Wie können wir optimieren?

    | Standardmäßig werden in der Kieferorthopädie für Diagnose, Behandlungsplanung, Beurteilung des Behandlungsfortschritts und zur Überwachung von Wachstum und Entwicklung 2D-Panorama- und laterale Fernröntgenaufnahmen angefertigt. Immer häufiger wird hier auf hochauflösende 3D-CBCT-Bildgebung zurückgegriffen, die zusätzliche Detail-Informationen liefert. Jedoch ist die Strahlenexposition auch deutlich höher. Weil sich gerade Kinder und Jugendliche häufig in kieferorthopädischer Behandlung befinden und diese ein dreimal höheres strahleninduziertes Krebsrisiko haben, sind Optimierungen bei der Strahlenexposition ein wichtiges Thema. |

    Richtlinie: indikationsorientiert, patientengerecht, akzeptable Bildqualität

    Der Einsatz hochauflösender CBCT-Geräte, die in der Kieferorthopädie gerade bei impaktierten Eckzähnen zusätzliche Informationen zu Gewebe- oder morphologischen Veränderungen liefern, sollte verantwortungsvoll abgewägt werden, denn die Strahlendosis liegt hier fünf- bis siebenmal höher im Vergleich zur Kombination von Panorama- mit lateralem Fernröntgen. Messungen, die je nach Gerät schwanken können, zeigten z. B. Strahlendosen für eine Aufnahme mit einem CBCT-Gerät von 132 μSv vs. kombinierte Aufnahmen: Panorama 21,87 μSv plus laterales Fernröntgen 5,03 μSv. Daher sollten sich Behandler beim Röntgen an der Indikation und am Patienten orientieren und dabei nur so viel Strahlung einsetzen wie für diagnostisch akzeptable Bilder erforderlich ist [1].

    Vergleichbare Ergebnisse mit Low-Dose, Ultra-Low-Dose und Rauschfiltern?

    Die Entwicklung von sogenannten Niedrigdosisprotokollen trägt zur Reduzierung hoher Röntgenstrahlendosen bei, aber sie bedeutet auch Qualitätseinbußen. Eine Studie der Universität Groningen belegte z. B., dass sich ein laterales Kephalogramm aus einem Ultra-Low-Dose-Low-Dose-CBCT-Protokoll (ULD-LD) für die KFO-Diagnostik brauchbar rekonstruieren lässt ‒ bei einer reduzierten Strahlenexposition um 87 Prozent. So liegt die effektive Strahlendosis eines ULD-LD-CBCT bei 11 μSv bei Erwachsenen bzw. 18 μSv bei Kindern [1].