· Fachbeitrag · ZR-Fachgespräch
„Die Milliampere-Zahl (mA) kann häufig reduziert werden!“
| Die Methoden und Techniken zur Optimierung und Neuentwicklung zahnärztlicher Röntgenverfahren werden stetig weiterentwickelt. Sie stehen auch im Fokus der Arbeit von Prof. Dr. Ralf Schulze, Leiter der Abteilung Oral Diagnostic Sciences der Zahnmedizinischen Kliniken an der Universität Bern. Er ist als Koordinator und Autor u. a. mit den Leitlinien „Digitale Volumentomographie“ und „Dentale digitale Volumentomographie“ eng verbunden. Nichts liegt deshalb näher, als dass er im Fachgespräch mit Dr. Ulrike Oßwald-Dame über die aktuellen Entwicklungen der dentalen Radiologie spricht und u. a. erläutert, wie die Praxis die Strahlendosis noch deutlich reduzieren kann und trotzdem eine ausreichende diagnostische Bildqualität erreicht. Außerdem lesen Sie, ob Fruchtleder tatsächlich den Schattenfehler des palatoglossalen Raums reduzieren kann und warum 2D-Verfahren der Praxis weiterhin erhalten bleiben. |
Redaktion: Herr Prof. Schulze, das erste dentale MRT wurde jüngst vorgestellt (Anm. d. Red.: siehe „Kurz informiert“). Welche Vorteile bietet ein solches Gerät den niedergelassenen Kollegen und wie lange dauert es Ihrer Einschätzung nach noch, bis es in der dentalen klinischen Praxis eine Bedeutung hat?
Schulze: Laut Aussagen der Firmen sind die Geräte initial für Kliniken und große Zentren gedacht. Da ein MRT ‒ anders als eine Röntgenbildgebung ‒ Protonen visualisiert, ist das Anwendungsspektrum generell sehr breit. Alles, was mit Weichgewebe und (wasserhaltigen) Flüssigkeitsansammlungen zu tun hat, kann von einem MRT visualisiert werden. Dies ist beispielsweise bei entzündlichen Reaktionen der Fall, die im Röntgen ja nur indirekt (über den Abbau von Hartgewebe) visualisiert werden können. Im MRT sind damit entzündliche Veränderungen direkt visualisierbar und können sogar noch sehr gut von anderen Veränderungen differenziert werden. Wie lange es dauern wird, bis in der zahnärztlichen Praxis das MRT eine wesentliche Rolle spielt, hängt maßgeblich von der Verbreitung der dentalen MRT-Geräte und deren zukünftiger Verfügbarkeit ab.
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