· Fachbeitrag · Kinderzahnheilkunde
Von MIH betroffene Zähne: Lässt sich die Anhaftung des Komposits verbessern?
| Kinderzähne mit Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) weisen Schmelzdefekte auf, die eine Behandlung mit Kompositen erschweren. Wissenschaftler an den Universitäten Gießen und Marburg untersuchten die Bondingergebnisse von verschiedenen Adhäsiven an Zahnsubstanz und testeten Möglichkeiten der Vorbehandlung, um die Klebeverbindung weiter zu stärken. |
Gegenstand der Untersuchungen waren 94 frisch extrahierte Molaren und Schneidezähne, von denen 53 eine Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) aufwiesen. An 68 Zähnen (35 mit MIH) testete man die Mikrozugfestigkeit (Schmelz/Dentin), 26 (18 mit MIH) wurden für die qualitative Beurteilung genutzt. Die Proben wurden mit Clearfil SE Bond®/Kuraray, Scotchbond Universal®/3M Espe oder OptiBond FL®/ Kerr verklebt. Bei den MIH-betroffenen Zähnen erstellte man zusätzliche OptiBond FL®-Gruppen mit Vorbehandlungen mit Natriumhypochlorit sowie Natriumhypochlorit + Kariesinfiltrat Icon®/DMG.
Die höchsten Werte für die Zugfestigkeit konnten für die Dentinproben ermittelt werden. Diese Ergebnisse waren unabhängig von Adhäsiv und Dentinsubstrat. Die gesunden Schmelzproben zeigten deutlich höhere Mikrozugfestigkeitswerte als die MIH-Proben. Für das zweistufige selbstätzende Adhäsiv Clearfil SE Bond® sowie das zweistufige Etch-and-Rinse-Adhäsiv Scotchbond Universal® wurden die schlechtesten Werte am betroffenen Schmelz dokumentiert. Besser schnitt OptiBond FL® am MIH-Schmelz ab, wobei eine Vorbehandlung mit Natriumhypochlorit bzw. Natriumhypochlorit + Icon® nicht ausreichte, um die Verbindung am Schmelz weiter zu stärken und zu verbessern. Hier traten zuvor jedoch weniger Ausfälle auf.
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