· Fachbeitrag · Kinderzahnheilkunde
Weniger Vollnarkosen in der Zahnheilkunde ‒ dank Lachgas
| Eine Studie mit 480 jugendlichen Angstpatienten bestätigt, dass die Lachgassedierung eine vorteilhafte Methode zur Durchführung einer Vielzahl von invasiven und potenziell komplexen zahnärztlichen Behandlungen bei wenig kooperativen oder ängstlichen Patienten ist. Lachgas kann zu einer Verringerung des Einsatzes von Vollnarkose in der Zahnheilkunde führen, meint Dr. Julian Schmoeckel (Universität Greifswald). |
1.156 zahnärztliche Behandlungen unter Lachgassedierung waren bei insgesamt 480 präkooperativen oder ängstlichen Patienten im Alter von 3 bis 17 Jahren geplant (Φ 6,8 ±2,7). 94,6 Prozent dieser Behandlungen wurden unter Lachgassedierung erfolgreich durchgeführt, während 1,9 Prozent sogar ohne Sedierung durchgeführt werden konnten und nur 3,5 Prozent aufgrund mangelnder Kooperation nicht erfolgen konnten.
Die Mehrheit (77,7 Prozent) der behandelten Zähne waren Milchzähne (n = 849): Am häufigsten der erste und der zweite Milchmolar (n = 410 bzw. n = 334), im bleibenden Gebiss der erste Molar (n = 150). Insgesamt wurden 1.093 Behandlungen in 744 erfolgreichen Sitzungen durchgeführt. 62,7 Prozent der zahnärztlichen Behandlungen waren kleinere chirurgische Eingriffe/Zahnextraktionen (Erfolgsrate bei Extraktionen: 92,9 Prozent), während 9,3 Prozent Füllungen ohne Lokalanästhesie und 7,4 Prozent Füllungen mit Lokalanästhesie waren.
Die meisten Misserfolge traten bei geplanten Zahnextraktionen auf (52 von 63 Misserfolgen). Bei 22 dieser 52 Fälle musste die Behandlung nach der Applikation des Lokalanästhetikums unterbrochen werden.
Quelle
- Schmoeckel J. Zahnärztliches Behandlungsprofil von Lachgassedierungen bei Kindern: eine retrospektive 6-Jahresstudie. Deutscher Zahnärztetag 2019; Frankfurt/Main. 09.11.2019.
Abstract