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  • · Fachbeitrag · Krebsforschung

    Humane Papillomaviren ‒ nicht nur für oropharyngeale Karzinome verantwortlich?

    | Die Ergebnisse zweier Forschungsarbeiten legen nahe, dass Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV) nicht nur im Fall des oropharyngealen Plattenepithelkarzinoms, sondern auch in der Ätiologie der oralen Leuko- und Erythroplakie eine große Rolle spielen können. |

     

    Infektionen, ausgelöst durch humane Papillomaviren (HPV), rücken immer mehr ins Zentrum der Krebsforschung. Etwa 120 Typen dieses Virus sind bekannt. Einige davon lösen gutartige Läsionen der Haut sowie der genitalen und oralen Mukosa aus, während andere im Zusammenhang mit anogenitalen Karzinomen oder Gebärmutterhalskrebs stehen. Der Zusammenhang zwischen anogenitalen Infektionen mit humanen Papillomaviren und analen bzw. genitalen Karzinomen gilt als unbestritten. Auch im oropharyngealen Bereich gilt eine Infektion mit HPV mittlerweile als ätiologischer Faktor zumindest einer Untergruppe von Plattenepithelkarzinomen.

     

    Epidemiologische Untersuchungen geben australischen Wissenschaftlern Anlass, zu vermuten, humane Papillomaviren (HPV) könnten auch ein unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung von Oropharyngealkarzinomen sein. Möglicherweise verändert HPV den Prozess der Krebsentstehung bei einigen durch Tabak und Alkohol ausgelösten oropharyngealen Krebsarten. Mög­licherweise fungiert HPV auch als primärer onkogener Auslöser der Krebsentstehung auch bei Menschen, die keine solchen Risikofaktoren mitbringen und die teilweise noch vergleichsweise jung sind. [1]