· Fachbeitrag · Materialfehler
Chipping bei Metallkeramik und Zirkoniumdioxid ‒ Folge von Verarbeitungsfehlern?
| Skeptiker sehen bei Kronen/Brücken mit Zirkoniumdioxidgerüst ein deutlich höheres Ausmaß an Abplatzungen der Verblendkeramik („Chipping“) im Vergleich zu klassischen Edelmetall-Restaurationen. Es stellt sich die Frage, ob dies wirklich der Fall ist. Zur Beantwortung dieser Frage benötigt man klinische Daten, die aber erstaunlicherweise für Metallkeramik nur sehr spärlich vorhanden sind. Insbesondere für Nichtedelmetall-Legierungen ist die Datenlage sehr unbefriedigend, bemängelt Prof. Dr. Michael Behr (Universität Regensburg). |
Bei der Analyse der klinischen Daten von Zirkoniumdioxid fällt auf, dass die angegebenen Häufigkeiten von Keramikschäden stark schwanken. Einige Arbeitsgruppen haben zahlreiche Keramikschäden, andere nicht, obwohl in beiden Fällen das gleiche System verwendet wurde. Leider wird der Zeitpunkt des Auftretens der Keramikschäden in den meisten Studien nicht mitgeteilt.
Den wenigen Studien mit Edelmetall-Legierungen und einer Beobachtungszeit von zehn Jahren stellte Behr auf dem Deutschen Zahnärztetag eigene Daten von 654 drei- und viergliedrigen Brücken und 997 Einzelzahnkronen hinsichtlich der Häufigkeit und des Zeitpunkts des Auftretens von Schäden an der keramischen Verblendung gegenüber. Die Versorgungen wurden zwischen 1984 und 2009 am Universitätsklinikum Regensburg eingegliedert. In der Untersuchung zeigte sich, dass die Schäden recht früh im ersten oder zweiten Jahr nach Eingliederung auftraten. Dies kann als Hinweis auf mögliche Verarbeitungsfehler interpretiert werden.
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