· Fachbeitrag · Mundbrennen
Burning-Mouth-Syndrom: Versuchen Sie es mal mit Tabasco!
Das Burning-Mouth-Syndrom (BMS) ist irritierend, weil oft keine erkennbaren pathologischen Veränderungen der Mundschleimhaut vorliegen. Das Brennen wird oft begleitet von Geschmacksveränderungen und Mundtrockenheit und ist meist unabhängig von mechanischen Reizen wie zum Beispiel Essen. Verstärkt sich das Brennen beim Essen, liegt eher eine Entzündungsreaktion wie zum Beispiel eine Pilzinfektion, eine Allergie oder eine mukobullöse Erkrankung vor. Ebenso sind Nebenwirkungen bestimmter Medikamente nicht auszuschließen.
Der dafür zuständige Botenstoff, der dieses Gefühl der Hitze- oder des Brennens vermittelt, ist das Capsaicin. Er bindet an den Rezeptor TRPV1, der sich auf Nervenendigungen befindet und auch auf Geschmackspapillen vorkommt. Genau dieser Rezeptor soll durch repetitives Applizieren von Capsaicin desensibilisiert werden, so Ettlin. Bei Patienten, die schon längere Zeit litten, besteht aber die Gefahr der Chronifizierung. Deswegen sei das Hinzuziehen eines Schmerzpsychologen bei der Behandlung dieser Patienten sinnvoll.
Quelle
- D Ettlin: Chronische und schmerzhafte Erkrankungen im Kiefer-Gesichts-Bereich. Stomatologie-Symposium 2011, Bern, 30. Juni 2011