· Fachbeitrag · Paläontologie
Evolutionärer Ursprung der Zähne wohl älter als gedacht
| Bislang war umstritten, ob die frühesten Wirbeltiere, die Kiefer hatten, schon Zähne besaßen oder nicht. Nun hat ein international zusammengesetztes Forschungsteam gezeigt, dass der urzeitliche Fisch Compagopiscis bereits Zähne hatte. Das deutet darauf hin, dass Zähne in der Evolution gemeinsam mit den Kiefern entstanden sind ‒ oder zumindest kurz danach. |
Alle heute lebenden Wirbeltiere, die Kiefer haben, besitzen auch Zähne. Man hat aber lange Zeit angenommen, dass es frühe Wirbeltiere gab, die zwar schon Kiefer hatten, aber eben noch keine Zähne. Man stellte sich vor, dass sie ihre Beute mit kräftigen scherenartigen Kiefern fingen. Neueste Forschungen unter der Federführung der Universität Bristol, die im Fachjournal „Nature“ veröffentlicht wurden, zeigen, dass schon die frühesten kiefertragenden Wirbeltiere Zähne hatten. Das Team hatte Versteinerungen des urzeitlichen Knochenfisches Compagopiscis zerstörungsfrei mithilfe von hochenergetischem Röntgenlicht untersucht und dabei Aufbau und Wachstumslinien von Zähnen und Kiefern sichtbar gemacht.
Quelle
- Rücklin M et al.: Development of teeth and jaws in the earliest jawed vertebrates. Nature 2012; 491: 748-751
Abstract