· Fachbeitrag · Prothetik
Chipping ‒ wenn die Verblendung platzt ...
| In den vergangenen 15 Jahren haben sich vollkeramische Versorgungen zunehmend am Markt etabliert. Häufig müssen Restaurationen aus diesen Materialien allerdings verblendet werden, um den ästhetischen Anforderungen gerecht zu werden. Diese Verblendungen stellen häufig die Schwachstelle der Restauration dar: Die Verblendung platzt ab, wobei Brüche innerhalb der Verblendkeramik (kohäsives Versagen) und Brüche zwischen der Verblendung und dem Gerüstmaterial (adhäsives Versagen) auftreten können ‒ das sogenannte Chipping. In jüngster Zeit wurden nun neue Techniken und Materialien zur Reduzierung des Chippingproblems entwickelt. [1] |
Materialeigenschaften zu Beginn problematisch
Vollkeramische Versorgungen werden in der Zahnmedizin bereits seit vielen Jahrzehnten eingesetzt, wobei die Materialeigenschaften dieses Werkstoffs lange Zeit die breite Anwendung in der Praxis limitierte: Brüche und Abplatzungen waren in der Anfangszeit fast an der Tagesordnung und Pfeilerzähne mussten sehr invasiv präpariert werden, da die ungenügenden mechanischen Eigenschaften nur durch entsprechend ausgeprägte Materialstärken „ausgeglichen“ werden konnten. [1]
Erst in den letzten 15 Jahren haben sich vollkeramische Versorgungen zunehmend am Markt etabliert. Diese Entwicklung ist einerseits auf die Einführung hochfester keramischer Werkstoffe wie beispielsweise Zirkoniumdioxid oder Aluminiumoxid in die Zahnmedizin zurückzuführen, andererseits auf die Möglichkeit der CAD/CAM-Fertigung. Die werkstoffkundlichen Eigenschaften dieser Werkstoffe (zum Beispiel Bruchzähigkeit und -festigkeit) erlauben es, Kronen und Brücken im Seitenzahngebiet zu fertigen und die vormals notwendige Invasivität bei der Präparation der Pfeilerzähne zu reduzieren. [1]
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