18.07.2012 · Fachbeitrag · Prothetische Versorgung

Verkürzte Zahnreihe: fest oder herausnehmbar? ‒ Lassen Sie ruhig den Patienten entscheiden

| In einer multizentrischen Studie zur Behandlung der verkürzten Zahnreihe konnten die Behandlungsziele einer nachhaltigen oralen Rehabilitation und der Vermeidung von weiterem Zahnverlust über längere Zeiträume nicht zuverlässig erreicht werden. Der Einfluss der Art der prothetischen Versorgung auf den Zahnverlust könnte überschätzt worden sein. Fazit der Wissenschaftler: Die Entscheidung über die Art der prothetischen Versorgung ‒ fest oder herausnehmbar ‒ könne man auch dem Patienten überlassen. |

In der multizentrischen Therapiestudie werden zwei Konzepte bei vollständigem Verlust der großen Backenzähne in einem Kiefer verglichen: Die in Deutschland häufig praktizierte Wiederherstellung einer vollständigen Zahnreihe mit einer herausnehmbaren Prothese und die Stabilisierung einer verkürzten Zahnreihe bis einschließlich der kleinen Backenzähne ohne herausnehmbare Prothese. Diese zweite Therapieform ist weniger verbreitet und nur begrenzt mit den Richtlinien der gesetzlichen Krankenversicherung kompatibel. Zahnersatz auf Implantaten wurde nicht einbezogen.

Nach Auswertung der Fünf-Jahres-Daten sowohl der Pilotstudie [1] als auch der Hauptstudie [2] traten dabei in beiden Therapieformen keine signifikanten Unterschiede auf. Die Wahrscheinlichkeit, nach der Versorgung weiteren Zahnverlust zu erleiden, ist in beiden Gruppen in etwa gleich.