· Fachbeitrag · Seniorenzahnmedizin
Bruxismus im hohen Alter: Denken Sie auch an die Neurologie und an die Medikation!
| Eine zentrale Rolle beim Wachbruxismus als Symptom neurokognitiver Störungen kann das Dopamin bzw. eine gestörte Dopamin-Acetylcholin-Balance spielen. Fallberichte unterstützen die Hypothese, dass die Ursache der Bruxismus-Symptomatik bei neurokognitiven Erkrankungen eine direkte Folge gestörter Neurotransmitterbalancen ist. |
Das Zusammenspiel der Neurotransmitter mit ihren hemmenden und aktivierenden Wirkungen ist sehr komplex: Dopamin-Antagonisten können Bruxismus verstärken und umgekehrt Dopamin-Agonisten Bruxismus unterdrücken. Serotonin-Antagonisten steigern die Synthese und Freisetzung von Dopamin und können damit Bruxismus hemmen. Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wiederum haben den gegenteiligen Effekt.
Die vom Hausarzt verordnete (Dauer-)Medikation eines Patienten mit neurokognitiven Defiziten und mit Bruxismus sollte deshalb bei alten Bruxern nie außer Acht gelassen werden. Ein Informationsaustausch mit dem Arzt und ein kritisches Hinterfragen der Pharmakotherapie sind in jedem Fall sinnvoll. Nach Abwägen aller Vor- und Nachteile kann eventuell durch eine Anpassung der Medikation bzw. deren Dosierung eine Linderung des Bruxismus erreicht und der Patient vor größeren Zahnschäden bewahrt werden. Bei sehr schweren Fällen waren lokale Injektionen von Botulinumtoxin erfolgreich.
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