· Fachbeitrag · Statistik
Zunehmende Prävalenz nicht-kariöser Hartsubstanzdefekte: Fakt oder Vermutung?
| Die vorliegenden Daten zum Auftreten nicht-kariöser Zahnhartsubstanzdefekte (zum Beispiel Erosionen, Abrasionen, keilförmige Defekte) weisen auf eine zunehmende Prävalenz dieser Defekte in der Bevölkerung hin. Es fehlen aber vergleichbare Daten aus früheren Jahren, sodass sichere Aussagen über einen Anstieg nur bedingt getroffen werden können. |
Die mittlere Prävalenz von schweren Erosionsschäden liegt bei ca. 23 Prozent der untersuchten Kleinkinder und 10 Prozent bei Jugendlichen. Bei Erwachsenen finden sich bei ca. 3 Prozent der 20-Jährigen und bei bis zu 17 Prozent in der Altersgruppe der 70-Jährigen ausgeprägte Zahnhartsubstanzverluste, die nicht aufgrund von Karies, sondern durch Erosion oder starke Abnutzung der Zähne entstanden sind.
In der vermutlich berechtigten Wahrnehmung vieler Zahnärzte scheint es aber zu einem Zuwachs entsprechender Zahnschäden in den letzten Jahren gekommen zu sein. Dies wird untermauert durch die Tatsache, dass eine Zunahme des Auftretens von Risikofaktoren dokumentiert werden kann, wie zum Beispiel ein Anstieg der Häufigkeit von Personen mit Ernährungsstörungen und damit einhergehendem Erbrechen oder ein ansteigender Konsum von säurehaltigen Nahrungsmitteln und Getränken.
Quelle
- T Attin: Risiko und Management nicht-kariesbedingter Zahnhartsubstanzdefekte. Dt. Zahnärztetag, Frankfurt/M., 2011