· Fachbeitrag · Toxizität
Literaturreview: kaum Gefahr durch Einsatz von Metallen in der Zahnmedizin
| Eine systemische Schadwirkung der Elemente Nickel, Chrom, Kobalt und Molybdän kann nicht mit völliger Sicherheit ausgeschlossen werden. Jedoch ergibt sich keine wissenschaftliche Evidenz für eine Gesundheitsgefährdung bei Verwendung dieser Elemente in kieferorthopädischen Apparaturen. Ein erhöhtes Allergierisiko kann für Patienten bestehen, die bereits gegenüber Nickel sensibilisiert sind. |
Unklare Studienlage
Eine systematische Literaturrecherche zeigt: Die Studienlage zu einer potenziellen Gesundheitsgefährdung durch Nickel, Chrom, Kobalt und Molybdän in zahnmedizinischen Apparaturen ist ‒ besonders für Kobalt und Molybdän ‒ sehr unvollständig. Insgesamt sind die bis dato publizierten Studien zur Metallfreisetzung und Zytotoxizität/Genotoxizität aufgrund einer Vielzahl unterschiedlicher Designs, Endpunkte und Testmethoden nicht oder nur sehr eingeschränkt miteinander vergleichbar.
Widersprüchliches zur Freisetzung von Metallionen
Eine Reihe von Studien stellte fest, dass die Metallfreisetzung in der ersten Woche nach dem Einsetzen festsitzender Apparaturen besonders hoch ist und danach reduziert wird. Andere Autoren konnten dies nicht bestätigen und beobachteten auch nach einer jahrelangen Tragedauer noch Metallfreisetzungen, besonders aus rostfreiem Stahl. Die Menge dieser Ionen scheint jedoch zu gering zu sein, um systemisch toxisch zu wirken. Versuche zum Nachweis eines Einflusses der Metallionen auf die Lebensfähigkeit von oralen Mukosazellen oder auf permanente DNA-Schädigungen lieferten widersprüchliche Ergebnisse. Die sehr häufig zu beobachtende Nickelallergie scheint durch in Dentallegierungen enthaltenes Nickel nicht ausgelöst zu werden. Eine allergische Reaktion bei gegenüber Nickel bereits sensibilisierten Patienten ist jedoch nicht vollständig auszuschließen. Für Chrom, Kobalt und Molybdän ergeben sich keine eindeutigen Hinweise auf ein Allergierisiko.
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